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Integrationsgipfel

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Integrationsgipfel: "Arbeit ist der beste Integrationsmotor"

Im Mittelpunkt des Berliner Integrationsgipfels stehen die Themen Arbeit und Bildung. In den kommenden Jahren sollen bei Einstellungen im öffentlichen Dienst verstärkt Einwandererfamilien berücksichtigt werden.

Auf Berlins erstem Integrationsgipfel soll am Freitag über eine bessere Einbeziehung von Einwanderern und Migranten in das Leben in der Stadt diskutiert werden. Dazu hat der Senat bereits am Vortag sein neues Konzept vorgestellt. Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening betonte, dass sich alle Senatsverwaltungen zur Umsetzung der Ziele verpflichtet hätten. Saftar Cinar, Vorsitzender des Türkischen Elternvereins Berlin-Brandenburg, hofft, dass die Regelungen auch als Gesetz Bestand haben werden.

Deutschland ist Einwanderungsland

Auf dem Gipfel werden mehrere Senatoren, darunter Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) und Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke), zusammen mit Vertretern von Einwandererverbänden und -vereinen über Integration diskutieren. Dabei werden den Angaben zufolge die Themen Bildung, Arbeit und Partizipation am Mittelpunkt stehen. Nach Angaben von Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) ist der Gipfel der Auftakt zu einer Diskussion um das gesellschaftliche Zusammenleben.

Das Senatskonzept sei der Beitrag Berlins zum nationalen Integrationsvorhaben. Knake-Werner verwies darauf, dass sich die Hauptstadt sehr wohl bewusst sei, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Unter dem Motto "Vielfalt fördern - Zusammenhalt stärken" werde mit 45 Einzelprojekten durch die verbesserte Einbindung der Migranten die Zukunft Berlins gesichert, sagte die Senatorin. Zum ersten Mal könne die Umsetzung der Ziele auch überprüft werden.

Zahl ausländischer Abiturienten erhöht

Nach Angaben von Piening steht das Thema Arbeit und Bildung im Mittelpunkt. Daher sollen in den kommenden Jahren bei Neueinstellungen im öffentlichen Dienst verstärkt Bewerber aus Einwandererfamilien berücksichtigt werden. Arbeit sei der beste Integrationsmotor, sagte Piening. Den Jugendlichen müsse gezeigt werden, dass es eine "Zukunft abseits von 'Hartz IV'" gebe. Positiv sei in diesem Zusammenhang, dass in den vergangenen Jahren neben der Zahl ausländischer Abiturienten auch der Anteil ausländischer Auszubildender im öffentlichen Dienst erhöht worden sei. Daneben sehe das Konzept auch die Stärkung nachbarschaftlicher Projekte vor. Zu den Kosten des Konzepts können derzeit noch keine Angaben gemacht werden, sagte Piening.

Saftar Cinar lobte die Vorhaben als "erstaunlich offen und realistisch". Gleichzeitig forderte er eine bessere personelle Ausstattung der Bildungseinrichtungen. Immerhin bedürfe auch jedes dritte deutsche Kind in Berliner Kindertagesstätten sprachlicher Förderung, sagte Cinar. Zu einer Verbesserung der Integration trägt nach seiner Auffassung auch die Gemeinschaftsschule bei. Daher plädierte er für eine Abschaffung der Hauptschule.

Jürgen Wutschke[ddp]

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