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Friedbert Pflüger

© Thilo Rückeis

Jugendgewalt: Pflüger wendet sich gegen Roland Koch

Berlins CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger schlägt in der Debatte über Jugendkriminalität im Gegensatz zu Hessens Ministerpräsident Roland Koch leise Töne an.

Strafen sind nicht das Wichtigste, sagte Pflüger. "Sie gehören in Maßen dazu und sollten stets dem Ziel dienen zu helfen", fügte er hinzu. Pflüger ist Mitglied der Arbeitsgruppe zur "Sicherheit im öffentlichen Raum" der Bundes-CDU. Das Gremium war in der vergangenen Woche angesichts der Debatte über ein schärferes Jugendstrafrecht vom CDU-Präsidium ins Leben gerufen worden. Koch hatte im hessischen Landtagswahlkampf eine drastische Verschärfung des Jugendstrafrechts gefordert und damit bundesweit für Empörung gesorgt.

Schwerpunkte setze er beim Ausbau der Kita-Betreuung und der Hilfen zur Erziehung sowie der Stärkung von Vereinen und Netzwerken zur Jugendhilfe, sagte Pflüger, der dem liberalen Flügel der CDU zugerechnet wird. Zugleich müssten die Gewaltdarstellungen im Fernsehen eingedämmt werden, um nicht die Hemmschwellen bei Kindern und Jugendlichen zu senken.

In der öffentlichen Diskussion über Jugendkriminalität müsse die Politik deutlich machen, dass die große Mehrheit der Migranten "anständige Leute" seien. "Die wichtigste Botschaft ist, dass jeder gern gesehen ist, der sich für unser Gemeinwesen einsetzt, unsere Sprache spricht und unsere Gesetze befolgt", sagte der CDU-Politiker. Gewalttäter "gleich welcher Nationalität" müssten dagegen isoliert und bestraft werden. (mist/ddp)

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