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Krise: Drastischer Einbruch bei Immobilienverkäufen

Auch am Berliner Immobilienmarkt macht sich die weltweite Krise bemerkbar. Ende 2008 brachen die Verkäufe des Liegenschaftsfonds drastisch ein - im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel.

Die internationale Finanzkrise hat auch die Berliner Immobilienbranche erreicht. Im vierten Quartal 2008 sei die Zahl der Verkaufsabschlüsse im Vergleich zum Vorjahr um fast zwei Drittel eingebrochen, sagte am Mittwoch der Geschäftsführer des landeseigenen Liegenschaftsfonds, Holger Lippmann. Die Finanzierungsbedingungen gerade für große Projekte seien deutlich härter geworden, teilte das Unternehmen mit.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Liegenschaftsfonds, Finanzstaatssekretär Klaus Teichert, erwartet für 2009 infolge der Krise einen Rückgang des Verkaufsvolumens auf rund 230 Millionen Euro. Bei den Erlösen werde nur noch mit etwa 240 Millionen Euro gerechnet - darin sind allerdings noch erfolgreiche Geschäfte aus dem vergangenen Jahr enthalten. Er erwarte "keine Wunder", betonte Teichert. Er brachte aber die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die Banken in der zweiten Jahreshälfte wieder stärker als Kreditgeber engagieren.

Weiterer Rückgang erwartet

Berlin hat nach Ansicht des Fonds gute Chancen, bei der derzeitigen Krise glimpflich davon zu kommen. Das liege daran, dass sich in der Hauptstadt in den vergangenen Jahren "keine Spekulationsblase" gebildet habe, die Priese seien im Vergleich zu anderen Städten eher unterbewertet. Von diesem niedrigen Niveau kann es kaum noch weiter bergab gehen, scheint die Devise.

Der Liegenschaftsfonds vermarktet städtische Immobilien. 2008 wechselten unter anderem ein historisches Baufeld am Humboldthafen, ein ehemaliges Pumpwerk in Kreuzberg sowie "Liebhaberstücke wie Bunker, Freilichtbühnen und Wassertürme" den Besitzer. Nicht gelungen sei der Verkauf der Markthallen Kreuzberg und Moabit, räumte Lippmann ein. Auch die Suche nach einem Investor für eine weitere Fläche am Humboldthafen einschließlich des Baus einer Kunsthalle sei bisher gescheitert. Frei verkäuflich sind noch rund 1800 landeseigene Grundstücke. Auf der Liste stehen in diesem Jahr unter anderen das Amerikahaus in Charlottenburg und die Autobahnraststätte am ehemaligen Grenzkontrollpunkt Dreilinden.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 600 Gebäude und Grundstücke im Gesamtwert von 234 Millionen Euro veräußert. Das waren rund 47 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. An den Landeshaushalt wurden insgesamt 284 Millionen Euro abgeführt. In diesen Betrag flossen jedoch Erlöse aus Geschäften von 2007 ein. (jnb/ddp)

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