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Zoellner

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Lehrermangel: Zöllner fordert bundesweite Strategie

Angesichts des Lehrermangels pocht der Berliner Bildungssenator Zöllner darauf, dass sich die Länder bei der Ausbildung der Pädagogen untereinander abstimmen. Hintergrund ist die Abwerbung von Junglehrern aus der Hauptstadt durch Baden-Württemberg.

Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) sieht in der Kultusministerkonferenz (KMK) gute Chancen für seinen Vorstoß, eine bundesweite Strategie gegen den Lehrermangel zu entwickeln. Er werde kompromisslos und mit allem Nachdruck für eine klare Bestandsanalyse der Ausbildungskapazitäten kämpfen, sagte Zöllner der "Frankfurter Rundschau". "Das ist regelbar. Wer da nicht mitmacht, ist nicht guten Willens", sagte Zöllner weiter.

Jedes Land solle mindestens so viele Lehrer ausbilden, wie für den Schuldienst benötigt würden, sagte Zöllner. Allerdings könnten Maßnahmen nicht sofort wirken. "Wenn die Ausbildungskapazitäten angepasst werden sollen, ist klar, dass zusätzliches Personal nicht schon zum nächsten Schuljahr bereitsteht", sagte er.

Mangelnde Konsensfähigkeit

Dass sich die Kultusministerkonferenz seit Jahren mit dem Problem Lehrermangel plage, habe auch mit ihrer mangelnden Konsensfähigkeit zu tun, sagte Zöllner. Die Konferenz habe zuweilen nicht die Kraft für Beschlüsse gehabt oder sei nicht mehrheitsfähig gewesen; so etwa in der Frage, ob nach der Föderalismusreform die Lehrergehälter nicht besser einheitlich zu regeln seien. Die Bezahlung von Lehrkräften müsse nicht überall identisch sein. Ein Rahmen könne durchaus Schwerpunktsetzungen der einzelnen Länder ermöglichen, sagte Zöllner.

Am Donnerstagabend hatte die KMK erklärt, eine Anwerbung von Lehrern außerhalb der eigenen Landesgrenzen solle künftig nur in vertrauensvoller Abstimmung erfolgen. Hintergrund des Streits war eine aktuelle Anzeigenkampagne des Landes Baden-Württemberg zur Anwerbung von 450 Nachwuchspädagogen aus anderen Bundesländern. (sf/ddp/dpa)

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