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Ohne Künast: Grüne wollen neue Energien für Berlin

Sie wird als mögliche Spitzenkandidatin der Berliner Grünen gehandelt, am Sonnabend aber gab Renate Künast ihren Berliner Parteifreunden für die Konferenz "Neue Energien für Berlin" erst mal einen Korb.

Sie wird als mögliche Spitzenkandidatin der Berliner Grünen gehandelt, am Sonnabend aber gab Renate Künast ihren Berliner Parteifreunden erst mal einen Korb. Eigentlich war die Fraktionschefin von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag als Abschlussrednerin der Konferenz „Neue Energien für Berlin“ vorgesehen gewesen, die gestern im alten Tempelhofer Flughafengebäude stattfand. Aber dann entschied sich Künast, stattdessen bei der großen Anti-Atomkraft-Demonstration mitzulaufen, die teilweise zur selben Zeit wie die Energie-Konferenz stattfand (mehr dazu auf den Seiten 1 und 3). „Es wird noch genug Gelegenheiten geben, Künast zu hören“, sagte der Grünen-Landesgeschäftsführer André Stephan.

Während sich bei der Konferenz nach Veranstalterangaben bis zu 100 Grünen-Mitglieder und Fachteilnehmer mit Blick auf das Wahlprogramm 2011 über das grüne Stadtwerke-Konzept, ein Klimaschutzgesetz für Berlin oder das Potenzial von Bioenergie austauschten, hielt es Künast für sinnvoller, „an vorderster Front“ bei den Protesten rund um den Reichstag dabei zu sein, sagte Stephan.

Im Mittelpunkt der Tagung, die im Rahmen der Fachmesse CleanTechWorld stattfand, standen Konzepte, mit denen sich im Großstadt-Alltag pragmatisch mehr für den Klimaschutz tun lässt, wie Grünen-Geschäftsführer Stephan sagt. So wurde ein Stadtentwicklungsplan diskutiert, der unter der Abkürzung STEP firmiert und Berlinern hohe Mobilität erlauben, aber zugleich zur Verringerung von umweltschädlichen Fortbewegungsmitteln wie Autos beitragen soll. Dazu sollen neue Formen der geteilten Fahrzeugnutzung wie das Ulmer Leihauto-Pilotprojekt „Car2Go“ beitragen. Auch ging es um eine bessere Vernetzung aller Energieerzeuger der Stadt, die die Grünen in einem Verbund zusammenbringen wollen, von Konzernen wie Vattenfall bis hin zu einzelnen Mini-Blockheizkraftwerken in Wohnhäusern. Dafür würden die Grünen, wenn sie nach der Wahl im Herbst 2011 mit in der Landesregierung sitzen sollten, sich als erstes für eine Rekommunalisierung des Berliner Energienetzes stark machen.

„Wir wollen Berlin zum Vorreiter im Klimaschutz machen“, lautet das im Programm zur gestrigen Konferenz formulierte Ziel der Partei. Die seit 2002 regierende Koalition aus SPD und Linkspartei habe „die klimapolitische Dynamik der Stadt verspielt“. lvt

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