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Wowereit

© Kai-Uwe Heinrich

Streit um SPD-Kurs: Wowereit verteidigt Beck

Die Befürworter von Kurt Beck formieren sich: Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und die Vorsitzende der SPD in Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, unterstützen ihren Parteichef in der Linken-Debatte und weisen die Vorwürfe der Unglaubwürdigkeit zurück.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) spricht sich im Streit um den Kurswechsel der SPD im Umgang mit der Linkspartei erneut gegen den Vorwurf des Wortbruches aus. In Hessen gehe es darum, aus einer "verfahrenen Situation" wieder herauszukommen, sagte Wowereit im Deutschlandfunk. Er könne nicht erkennen, wie eine Regierung gebildet werden könne, "ohne dass da jemand die Position verändert, die er vorher eingenommen hat". Die Debatte der Glaubwürdigkeit werde bei der CDU und den Grünen, die jetzt in Hamburg Sondierungsgespräche aufnehmen würden, auch nicht geführt.

Wowereit wies auch die Kritik von Hamburgs SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann an Parteichef Kurt Beck zurück. Naumann hatte Beck vorgeworfen, dessen Äußerungen zum Umgang mit der Linken habe die Hamburger SPD womöglich den Wahlsieg gekostet. Wowereit sagte, zwar könne er die Enttäuschung der Hamburger verstehen. Es gebe jedoch keinen Beweis dafür, dass Becks Aussagen vor der Wahl den Hamburgern tatsächlich Schaden zugefügt hätten.

Kraft: "Wir in der Politik sind alle nur Menschen"

"Ich sehe ein Glaubwürdigkeitsproblem bei Kurt Beck nicht", sagte die Vorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD, Hannelore Kraft, im ZDF-"Morgenmagazin". Beck habe sich für sein Vorgehen entschuldigt, sagte Kraft. "Das kann passieren, wir sind auch in der Politik alle nur Menschen."

Der SPD-Vorsitzende hatte wenige Tage vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten über den künftigen Umgang mit der Linken gesprochen und damit erheblichen Wirbel auch innerhalb der SPD ausgelöst. Auch einer Öffnung der Partei in Hessen stand Beck eher positiv gegenüber. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) warf dem Koalitionspartner Unzuverlässigkeit vor.

Kraft wiederholte, die SPD in ihrem Land werde nach der Landtagswahl in zwei Jahren selbst über einen möglichen Koalitionspartner entscheiden. Auch eine Zusammenarbeit mit der Linken halte sie sich offen. Die Partei sei zwar im Moment noch weit von der SPD entfernt, dies könne sich aber ändern. "Uns geht es um Inhalte, nicht um taktische Spielchen." (nal/ddp/dpa)

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