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Tarifkonflikt: Rund 6000 Beschäftigte im Warnstreik

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen haben am Freitag in Berlin rund 6000 Beschäftigte für eine Stunde die Arbeit niedergelegt. Mit einem Autocorso zogen die BSR-Mitarbeiter in Richtung Rotes Rathaus.

Symbolisch um fünf vor zwölf versammelten sich Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung (BSR) und der Berliner Wasserbetriebe (BWB) zu Kundgebungen am Alexanderplatz in Mitte, am Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf und am Platz der Luftbrücke in Tempelhof. An den Aktionen beteiligten sich auch Beschäftigte der umliegenden Senatsverwaltungen, der Sozialversicherungen, der Berliner Verkehrsbetriebe und der Polizei.

Zu der Kundgebung am Alexanderplatz kamen rund 1000 Streikende mit etwa 400 Müllautos, am Platz der Luftbrücke waren es 2500 Beschäftigte und 200 Fahrzeuge, am Fehrbelliner Platz fanden sich rund 1000 Mitarbeiter mit 100 Autos ein. Auf Transparenten forderten sie "Jetzt sind wir dran" sowie "Genug gespart". Gegen 13 Uhr setzte sich ein Autocorso mit rund 250 BSR-Fahrzeugen von der Karl-Marx-Allee in Richtung Rotes Rathaus in Bewegung.

Bauämter bestreikt

Rund 300 Mitarbeiter von Berliner und Brandenburger Schleusenanlagen, des Schiffshebewerks Niederfinow sowie der Wasser- und Schifffahrtsämter in beiden Ländern ließen seit sechs Uhr die Arbeit ruhen. "Alle Schleusen in Berlin und Brandenburg sind dicht", sagte Verdi-Fachbereichsleiter Axel Buggert. In beiden Ländern blieben auch die Bauämter bis Mittag geschlossen.

Die stellvertretende Verdi-Landesbezirksvorsitzende Astrid Westhoff sagte, die letzten Lohnerhöhungen habe es im Jahr 2004 gegeben. Damals seien es aber nur magere ein Prozent gewesen. "Wie lange sollen wir noch mit unserem Einkommen den Staatshaushalt sanieren, während es anderswo Steuerparadiese gibt", sagte Westhoff mit Bezug zur Affäre um Steuerhinterziehungen über Liechtenstein.

Verdi fordert für die 1,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von monatlich 200 Euro. Die Verhandlungen werden am Montag in Potsdam fortgesetzt. (imo/ddp)

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