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Treffen bei Zöllner: Keine neuen Lehrer trotz Hilferuf

Sie trafen sich, doch Ergebnisse gab es wenige: Laut Bildungssenator Jürgen Zöllner wird es kurzfristig keine weiteren Lehrer an Berlins Schulen geben. Für Sanierungen sind in den nächsten Jahren eine halbe Milliarde Euro vorhanden. Andere Maßnahmen müssen warten.

Nach dem Gespräch mit Schulleitern aus dem Bezirk Mitte hat Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) Hoffnungen auf eine rasche Einstellung neuer Lehrer gedämpft. Das Personal werde erst dann aufgestockt, wenn die geplante Schulreform in Kraft trete, sagte Zöllner am Freitag im RBB-Inforadio.

Abgeordnetenhaus muss noch über Schulreform entscheiden

Ob Real- und Hauptschulen zusammengelegt und zu Ganztagsschulen ausgebaut würden, hänge von der Entscheidung des Abgeordnetenhauses ab. Sollte das Parlament die Reform entschlossen anpacken, sei eine Umsetzung schon zum Schuljahr 2010/2011 möglich. Dann würden die Schulen von der zusätzlichen Ausstattung profitieren.

Die jetzt zugesagten Stellen für Sozialarbeiter in Grundschulen seien Teil der Bildungspolitik des Landes und nicht etwa eine Reaktion auf den Brief der Schulleiter aus dem Bezirk Mitte, fügte Zöllner hinzu. Es sei schon zuvor entschieden worden, dass nach den Haupt- nun auch die Grundschulen mehr Sozialarbeiter bekommen.

Gewerkschaft enttäuscht über mangelnde Sofortmaßnahmen

Zöllner hatte bei dem Gespräch am Donnerstagabend auch angeführt, dass er die wesentlichen baulichen Probleme an Schulen für lösbar hält. Er verwies auf Mittel von einer halben Milliarde Euro, die in den nächsten drei Jahren dafür zur Verfügung stehen. Allein aus regulären Zuweisungen seien in den nächsten drei Jahren 70 Millionen Euro pro Jahr für Baumaßnahmen vorhanden.

Die Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Rose-Marie Seggelke, zeigte sich von den Ergebnissen des Treffens enttäuscht. Zöllners Verweis auf die geplante Schulstrukturreform bringe "jetzt, wo es brennt", keine einzige zusätzliche Lehrkraft nach Mitte. Auch die größere Freiheit der Schulleitungen über ihren eigenen Vertretungspool nutze wenig, weil in diesem kaum noch ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stünden. (jnb/ddp)

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