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Union: Nicht-Politiker trauen sich wieder in die CDU

Die drei Neuen für den Landesvorstand glauben an einen Aufbruch der Hauptstadt-Union. Aus ihrer Sicht hat sich die Berliner CDU verändert, sie ist wieder interessant geworden.

Eines verbindet die drei Neuen, die Frank Henkel zu Mitgliedern des CDU-Landesvorstands machen will. Thomas Heilmann, der Werbefachmann von der Agentur Scholz and Friends, die Verdi-Funktionärin Elke Hannack und der Anwalt Burkard Dregger hatten bislang nicht viel mit der Berliner CDU zu tun. Dass sie nun mitmachen und im Vorstand Verantwortung übernehmen, können Henkel und seine designierte erste Stellvertreterin Monika Grütters als Erfolg verbuchen. Heilmann, Hannack und Dregger glauben an den Aufbruch nach der Krise. Aus ihrer Sicht hat sich die Berliner CDU verändert, sie ist wieder interessant geworden.

Zwei Jahre haben Henkel, Grütters und die anderen Vorstandsmitglieder, um die Berliner CDU so in Form zu bringen, dass sie theoretisch regieren kann. Heilmann soll in dem Gremium den Part des Wirtschaftsfachmanns übernehmen. Er wäre, wenn er am Sonnabend gewählt wird, der einzige stellvertretende Landesvorsitzende in der Berliner CDU ohne ein politisches Amt.

Der Jurist, 1964 in Dortmund geboren, hat in der Werbebranche Karriere gemacht. In der CDU heißt es, Heilmann habe einen guten Draht zur Bundeskanzlerin. So hat er vor etlichen Jahren die Partei und ihre Chefin in Sachen Internetauftritt beraten. Scholz & Friends organisiert seit Jahren politiknahe Imagekampagnen und stellte Deutschland als „Land der Ideen“ vor. Auch die Bundesländer Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ließen sich für eine positive Außendarstellung beraten, ebenso die Holsten-Brauerei („Holsten. Auf uns, Männer“) Für die Berliner CDU hat angeblich Monika Grütters Heilmann gewinnen können.

Auch der Anwalt Burkard Dregger, der seit Mitte der 90er Jahre in Berlin lebt, hat sich bislang vom Landesverband ferngehalten. Er ist der Sohn des verstorbenen Alfred Dregger, der einst als stramm rechter Flügelmann der CDU den hessischen Landesverband führte. Über Dregger sagte Frank Henkel, er freue sich besonders, ihn gewonnen zu haben, weil er ein Konservativer sei. Dregger sagt, ihm gehe es vor allem um „Werte“ – Freiheit, Verantwortung für „das Gemeinwesen“. Er sieht sich selbst als Liberal-Konservativen. In der Initiative Hauptstadt Berlin befasst er sich mit erfolgreichen Integrationsprojekten.

Dregger kandidiert wie die Gewerkschafterin Elke Hannack für einen Beisitzerposten. Hannack ist im Verdi-Bundesvorstand für Sozialpolitik zuständig. Die Frau aus Nordrhein-Westfalen lebt erst seit einem Jahr in Berlin. Eigentlich, sagt sie, habe sie sich nicht gleich auf der Landesebene politisch engagieren wollen, sondern an der Basis, bei den CDU-Arbeitnehmern und in der Pankower CDU. Um die Sozialpolitik will sie sich nun auch als Mitglied des Landesvorstands kümmern. Routiniert schimpft sie auf Thilo Sarrazin und dessen Rezeptvorschläge für Hartz-IV-Bezieher. wvb.

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