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Volksbegehren: Bislang rund 70.000 Unterschriften für "Pro Reli"

"Pro Reli" sammelt weiter Unterschriften. Der Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Religionsunterricht wieder zum Wahlpflichtfach in Berlin zu machen. Sollte die Unterschriftenaktion Erfolg haben, steht im nächsten Juni ein Volksentscheid an.

In den ersten zwei Monaten nach Beginn der zweiten Stufe des Volksbegehrens "Für die Einführung eines Wahlpflichtfachs Ethik/Religion" hat der Trägerverein "Pro Reli" nach eigenen Angaben rund 70.000 Unterschriften erfasst. Darüber hinaus befinde sich noch eine große Zahl gesammelter Unterschriften in den über 300 Kirchengemeinden und an anderen Sammelstellen in der Stadt, teilten die Initiatoren am Montag mit. Für einen Erfolg des Volksbegehrens müssen bis zum 21. Januar rund 170.000 Berliner die Unterstützerlisten unterschreiben. In diesem Fall könnte es im Juni 2009 zu einem Volksentscheid kommen.

Der Vorsitzende des Vereins "Pro Reli", Christoph Lehmann, zeigte sich zuversichtlich, dass die Initiatoren ihr Ziel erreichen werden. Das Volksbegehren gewinne zunehmend an Fahrt und werde inzwischen von einem breiten Unterstützernetzwerk getragen.

Religion kann in Berlin freiwillig belegt werden

Am Montag sprach sich auch der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für eine freie Wahl zwischen den Fächern Religion und Ethik an Berliner Schulen aus. In einer veröffentlichten Erklärung hieß es, der Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach sei ein "unerlässliches Angebot religiöser Bildung". Ein staatlicher Pflichtunterricht in weltanschaulich-religiösen Fragen wie in Berlin verfehle die freiheitlich-demokratischen Prinzipien. Auch reduziere er die Bildungsaufgabe der Schule in "unverantwortlicher Weise".

Der Ethikunterricht war zum Schuljahr 2006/2007 in allen siebten Klassen des Landes Berlin als Pflichtfach eingeführt worden und soll bis 2010 bis zur zehnten Klasse ausgedehnt werden. Religion kann lediglich freiwillig zusätzlich belegt werden. Mit dieser Regelung geht Berlin bundesweit einen Sonderweg. (ah/ddp)

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