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Vorstandspositionen: Frauen nach vorn

Der monatelange Streit um die Besetzung von Vorstandsposten in öffentlichen Unternehmen hat ein gutes Ende gefunden. Vorstandsposten in öffentlichen Unternehmen müssen in Zukunft ausgeschrieben werden

Unter der Überschrift „Mehr Frauen in Führungspositionen“ will das Abgeordnetenhaus am Donnerstag folgenden Beschluss fassen: „Der Senat wird aufgefordert, für die Besetzung von Vorstandspositionen und Geschäftsführungen in allen Unternehmen mit mehrheitlicher Landesbeteiligung ein transparentes Verfahren anzuwenden, um die Positionen nach den Grundsätzen des Landesgleichstellungsgesetzes geschlechtergerecht zu besetzen.“

Um das zu erreichen, müssten die Managerposten „unter anderem in Form einer Ausschreibung“ öffentlich bekannt gemacht werden. Außerdem soll das Landesgleichstellungsgesetz geändert werden, um die Gleichstellungsverpflichtung auch juristisch unmissverständlich festzuschreiben. Bis Ende August soll der Senat dem Landesparlament berichten, wie er den gesetzlichen Vorgaben gefolgt ist, um die „Unterrepräsentanz von Frauen in Leistungspositionen“ öffentlicher Betriebe, Unternehmen, Stiftungen und Gesellschaften, und zwar auf der ersten und zweiten Führungsebene zu beseitigen. Und wie die Einbeziehung von Frauen in Bewerbungsverfahren durch gezielte Maßnahmen sichergestellt und gefördert wird.

Auf diese Beschlussempfehlung verständigten sich jetzt alle Fraktionen im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses, nachdem SPD und Linke sich lange nicht einigen konnten. Ein Beschluss des SPD-Landesparteitags gab der Gleichstellungsdebatte in Landesunternehmen neuen Schwung und zuletzt ließ sich auch der Wirtschafts- und Frauensenator Harald Wolf (Linke) auf den Kompromiss ein. Er sucht zurzeit nach einem neuen Vorstandschef für die Investitionsbank Berlin. Nicht nur der SPD-Wirtschaftsexperte Jörg Stroedter, sondern auch die SPD-Frauenpolitikerin Ulrike Neumann äußerten sich gestern zufrieden über den Beschluss. za

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