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Justizia.

© Helmut Vogler

Lebenslänglich: Vater in Marzahn wegen 3950 Euro ermordet

Mit Hilfe eines Komplizen hat ein junger Mann in Marzahn seinen Vater ermordet. Er wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Die Angeklagten waren beste Freunde, als sie sich vor elf Monaten auf den Weg nach Marzahn machten. Maurice W. hatte seinem Kumpel von Ersparnissen seines Vaters berichtet. „Um die 20.000 Euro“, sagte er und weckte bei Tobias V. die Gier. Es kam in der Wohnung von Joachim W. zu einer schrecklichen Tat. Äußerst brutal habe der Sohn den Vater attackiert, hieß es nun im Urteil. „Es war Mord.“ Heimtückisch, aus Habgier begangen. Gegen den 23-jährigen Sohn erging eine lebenslange Freiheitsstrafe. Komplize Tobias V. erhielt zwölf Jahre Haft wegen Raubes mit Todesfolge.

„Bei dem Angriff kam vieles hoch bei dem Sohn – auch aus der Kindheit“, sagte der Vorsitzende Richter. Wut und Hass auf den Vater, durch den sich Maurice W. ungeliebt und im Vergleich zu den sechs Geschwistern zurückgesetzt fühlte. Ein Versager, der nicht einmal seine Familie ernähren könne, soll der Vater über den jüngsten Sohn gesagt haben. Am 22. März war Maurice W. wieder arbeitslos. Unter einem Vorwand rief er beim Vater an: „Ich will dir die 400 Euro, die ich mir geborgt habe, zurückzahlen.“

Keine 4000 Euro konnten die beiden erbeuten

Das Gericht war nun überzeugt: „Aus Sicht von Tobias V. sollte der Mann bestohlen werden.“ Doch der Sohn habe den Vater sofort attackiert. „Er nahm ihn von hinten in den Schwitzkasten, würgte ihn.“ Er rief dem Komplizen zu, der solle dem Opfer den Mund zuhalten. Tobias V. als ein Mitläufer tat es. „Dann gab er W. auch noch eine Kasserolle.“ Damit und mit einer Thermoskanne sei Joachim W. geprügelt worden. „Dann holte Maurice W. aus der Küche ein Messer und stach zu.“ In den Rücken, in die Brust. Acht Stiche. „Wie in Trance“, gestand der Sohn vor Gericht.

Es waren 3950 Euro, die der sparsame Supermarkt-Helfer Joachim W. in seiner Wohnung hatte. Tobias V. hatte das Geld gefunden und in eine Socke gestopft. Doch die Täter kamen nicht weit: Nachbarn waren auf Geräusche aufmerksam geworden und hatten die Polizei alarmiert. Für den Vater kam jede Hilfe zu spät.

Kerstin Gehrke

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