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Achtung, anhalten! Auch dieser Polizist, nur echt mit Tschako, gehört zum Personal des Dokumentarfilms „Berlin – die Sinfonie der Großstadt“.

©  Babylon/Deutsche Kinemathek

Legendärer Dokumentarfilm: "Die Sinfonie der Großstadt" kommt ins Kino

Im Babylon in Mitte läuft der Film mit rekonstruierter Originalmusik aus den 20er Jahren.

Wer sich das Berliner Lebensgefühl der 20er Jahre zurückholen will, greift gerne zu den Gereon-Rath-Romanen von Volker Kutscher oder freut sich auf die nächste TV-Ausstrahlung von „Babylon Berlin“. Wer es authentischer mag, schiebt Walther Ruttmanns experimentellem Dokumentarfilm „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ von 1927 in den DVD-Player oder besser noch: Er geht ins Kino.

So demnächst ins Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte, wo der legendäre, mit seiner heute berühmten, damals umstrittenen Musik von Edmund Meisel uraufgeführte Film an drei Terminen gezeigt wird. In faszinierender Schnitttechnik entfaltet Walther Ruttmann vor dem Zuschauer einen Tag in Berlin, der auf den auf die Metropole zueilenden Eisenbahnschienen beginnt, und natürlich ist es der Anhalter Bahnhof, diese Kathedrale der Technik, in dem der Zug dann eintrifft. Stunde um Stunde durchstreift die Kamera die erwachende Stand, deren Tempo immer schneller, hektischer wird. Ruttmann besucht die Orte politischer Entscheidungen wie auch die Arbeiter an ihren Fließbändern, stürzt sich am Abend ins turbulente Nachtleben, samt Feuerwerk und illuminiertem, damals neuem Funkturm.

Als Begleitung gibt es echte Berliner Chansons

Leider gibt es von der Originalmusik nur noch eine Klavierfassung. Schon zahlreiche Komponisten haben sich damit abgemüht, eine der orchestralen Urfassung nahekommende Version zu rekonstruieren. Nun hat es der Berliner Hans Brandner erneut versucht und die Musik nach den originalen Quellen und Instrumentationsangaben des Komponisten neu arrangiert. Sie gelangt bei den Vorführungen durch das Metropolis Orchester Berlin zur Aufführung, und zwar am 6. Mai, 17 und 19.30 Uhr, sowie am 8. Mai, 20 Uhr. An allen drei Terminen gibt es ein Begleitprogramm mit alten Berliner Chansons, kommentiert und vorgetragen von Martin Betz, dazu Wochenschau-Aufnahmen von 1927. An den beiden Sonntagsterminen gibt es zusätzlich einen Wettbewerb für das schönste 20er-Jahre-Outfit. Wer sich beteiligen möchte, sollte Fotos der Abendgarderobe bis 4. Mai, 18 Uhr, posten, unter dem Hashtag #stummfilmneuerleben auf Instagram oder Facebook.

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