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Berlin: Legionellen: Drei Bäder bleiben vorerst zu

Das Paracelsus-Bad in Reinickendorf sowie die Stadtbäder Schöneberg und Wilmersdorf bleiben wegen der erhöhten Legionellen-Werte vorerst geschlossen. Das Bad im Märkischen Viertel öffnet dagegen heute wieder, weil neue Testergebnisse keine Gefahren mehr zeigen.

Das Paracelsus-Bad in Reinickendorf sowie die Stadtbäder Schöneberg und Wilmersdorf bleiben wegen der erhöhten Legionellen-Werte vorerst geschlossen. Das Bad im Märkischen Viertel öffnet dagegen heute wieder, weil neue Testergebnisse keine Gefahren mehr zeigen. Außerdem haben Tests an der Weddinger Seestraße, in Buch und an der Ganghoferstraße in Neukölln ergeben, dass keine Gefahr besteht und diese Bäder geöffnet bleiben können. Ergebnisse aus weiteren Schwimmhallen sollen in den kommenden Tagen folgen.

Im Paracelsus-Bad "haben sich die Werte nicht geändert", hieß es von den Bäder-Betrieben. Eine Erhitzung des Wassers auf mehr als 70 Grad, mit der die Bakterien abgetötet werden sollten, habe nichts genutzt. Jetzt ist eine Desinfektion mit noch höheren Temperaturen geplant. Weil die anschließenden Tests fünf Tage in Anspruch nehmen, kann das Bad frühestens am 5. Februar wieder aufmachen.

Das Stadtbad Wilmersdorf an der Mecklenburgischen Straße war am Montagabend gesperrt worden. Eigentlich wollten die Bäder-Betriebe die Halle nach einer nächtlichen Desinfektion am Dienstag wieder öffnen. Doch die Gesundheitsstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Martina Schmiedhofer (Grüne) will so lange warten, bis gestern entnommene Proben die Unbedenklichkeit bestätigen. Schließlich sei zuvor der bisher höchste Wert in Berlin - mehr als 100 Legionellen pro Milliliter Wasser - gemessen worden. Bäder-Vorstand Ortwin Scholz bedauerte, dass die Stadträtin "kein Vertrauen" in die Desinfektion habe. Der Grenzwert liegt bei 100 Legionellen. Allerdings handelt es sich, wie berichtet, um einen "nicht-toxokologischen" Wert: Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass genau ab dieser Marge Gesundheitsgefahren bestehen. Zuständig für die Hygiene sind die bezirklichen Gesundheitsämter. Bisher beurteile fast jeder Bezirk das Legionellenproblem anders, klagen die Bäder-Betriebe. Nötig sei eine "Vereinheitlichung der Meinungen", betonte Scholz.

Gefahren durch Warmwasser in Wohnungen schloss Sprecher Robert Rath vom Landesamt für Gesundheitsschutz gestern aus. Zwar seien Legionellen generell "überall zu finden" und könnten beim Einatmen tödliche Lungenkrankheiten verursachen, doch zu bedenklichen Konzentrationen komme es nur, wenn Wasser über Tage hinweg 30 bis 50 Grad warm gehalten werde. Das aber geschehe weder in Boilern oder Saunen noch andernorts in Wohnungen. Auch zentrale Warmwasser-Aufbereitungen in Hochhäusern seien kein Problem, weil genug Wasser durch sie ströme, um Legionellen-Vorkommen zu "vermischen". In Heizungswasser fänden die Bakterien zu wenig Nahrung zum Gedeihen.

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