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Berlin: Lehrer müssen weiter draußen bleiben

Fronten im Streit an Novalis-Schule verhärtet

Das Lehrerkollegium an der privaten Novalis-Schule in Friedrichshagen darf weiterhin nicht unterrichten. Vermittlungsgespräche zwischen einzelnen Lehrern und Vertretern des Elternvereins blieben gestern ergebnislos. Dem gesamten Kollegium war, wie berichtet, vom Elternverein das Vertrauen entzogen worden. Der Verein ist zugleich Träger der Schule und hatte den Dienstleistungsvertrag mit dem Kollegium gekündigt. Seit einer Woche fällt an der Schule der Unterricht aus. Die Lehrer haben Hausverbot.

Die Eltern versuchen derzeit, neue Lehrer an die Schule zu holen, um den Betrieb ab Montag wieder aufzunehmen. Morgen soll eine Lehrerkonferenz stattfinden, zu der 15 Pädagogen geladen sind. Der Senat hatte angedroht, die Schule zu schließen, wenn der Unterricht nicht weitergeht.

Die Novalis-Schule arbeitet nach der Pädagogik Rudolf Steiners, ist aber nicht Mitglied im Landesverband der Waldorfschulen. Der im Oktober 2006 neu gewählte Vorstand des Elternvereins strebt eine Mitgliedschaft an, um mehr Unterstützung für die Schule zu erhalten. Die Lehrer lehnten das bislang ab. Sie wollen ihre Autonomie als Kollegium auch gegenüber den Eltern wahren. Deshalb verweigern sie auch die von den Eltern geforderte Offenlegung der Schulfinanzen.

Die Novalis-Schule erhält erst seit Herbst 2005 staatliche Zuschüsse. Bis dahin mussten Lehrergehälter und Ausstattungskosten allein aus Elternbeiträgen und Spenden bestritten werden. Die finanzielle Situation ist nach wie vor kritisch, da viele Eltern ihre Kinder wegen der Querelen aus der Schule genommen haben. Der 13. Jahrgang musste aufgelöst werden, weil der Senat die Anerkennung verweigerte. Es fehle vor allem an der „personellen“ Ausstattung, so ein Sprecher. Die Schüler müssen sich andere Schulen suchen, um ihr Abitur zu machen. loy

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