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Leipziger Platz: Wertheim-Areal soll ab Januar bebaut werden

Trotz Klagen von Anwohnern sehen Banken keinen Grund für eine Verzögerung. Mit dem 400-Millionen-Euro-Bau eines 89.000 Quadratmeter großen Wohn- und Einkaufszentrums soll im Januar begonnen werden.

Der Baustart für das Wertheim-Areal am Leipziger Platz steht offenbar kurz bevor. Wie aus Verhandlungskreisen verlautet, haben sich die Firmen Orco und High Gain House Investments (HGHI) auf eine Übertragung der Eigentumsanteile an der Firma geeinigt, die das frühere Wertheim-Areal in bester Lage Berlins besitzt. Dem Vernehmen nach muss der Kaufpreis bis Ende Januar fließen. Die Bauarbeiten für das 400 Millionen Euro teure Vorhaben könnten aber bereits vor dieser Frist beginnen. Dies sollen die Verträge zwischen den Partnern vorsehen, die vor kurzem geschlossen wurden.

Damit kann auch die Auseinandersetzung mit den Nachbarn, die gegen das Bauvorhaben klagen, die Einigung zwischen den beiden Entwicklern nicht mehr verhindern. Der Widerstand der Anlieger hatte vor den neu getroffenen Regelungen noch „aufschiebende Wirkung“ auf den Vollzug des Kaufvertrages zwischen der Orco und der HGHI. Nachdem Rechtsgutachten der finanzierenden Banken die Chancen der Anlieger als gering bewertet haben sollen, das 400-Millionen-Euro-Projekt gerichtlich zu verhindern, sollen die Banken trotz dieses Restrisikos zur Finanzierung des 89 000 Quadratmeter großen Wohn- und Einkaufszentrums bereit sein.

„Der Nachbar verhält sich unfair und zerstörerisch“, sagte der Vorstand der Aktiengesellschaft Orco, Jean-Francois Ott, am Dienstag. Er werde sich dennoch persönlich für eine Beilegung des Konfliktes einsetzen und in dieser Woche das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen. Wie berichtet besitzt die Firma B.Ä.R. Plattenbauten in der Umgebung des geplanten Neubaus. Der Grundeigentümer befürchtet dem Vernehmen nach den Lärm infolge des zunehmenden Verkehrs durch die Bebauung des Wertheim-Areals. Der Lieferverkehr für die Läden im geplanten Einkaufszentrum soll über die Voßstraße rollen. Angebote wie den Einbau von Schallschutzfenstern auf Kosten des Investors soll der Nachbar ausgeschlagen haben, heißt es aus Verhandlungskreisen. Von der Firma B.Ä.R. wollte sich niemand äußern.

Ott ist fest davon überzeugt, dass der HGHI-Gesellschafter Harald Huth den vereinbarten Kaufpreis bezahlen kann. „Huth hat die Führung bei dem Projekt übernommen“, sagte Ott weiter. Die Firma Orco habe bis zur Finanzkrise die Entwicklung des Bauvorhabens vorangetrieben, danach habe die HGHI die Staffel übernommen. Ein Großteil der Läden im Einkaufszentrum sei vermietet, so Ott. Er bescheinigte Huth, einen „fantastischen Job“ gemacht zu haben.

Huth selbst wollte sich nicht zum Projekt äußern. Dem Vernehmen nach soll ein großes Textilkaufhaus in das Zentrum einziehen. Der Unternehmer hatte bereits vor seinem Einstieg bei dem Projekt am Leipziger Platz in Steglitz das Einkaufszentrum „Schloss“ entwickelt. Ganz in der Nähe des Hauptbahnhofes ist Huth an der Realisierung des „Meininger Hotels“ beteiligt. Huth hatte vor seiner Selbstständigkeit Bauvorhaben entwickelt, die in große deutsche Immobilienfonds eingebracht wurden. Frühere Partner bescheinigen ihm ein hohes Maß an Professionalität.

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