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Update

Leserdebatte: Hunderttausende und Hasselhoff am Brandenburger Tor

Buden, Bühnen, Hasselhoff: Am Brandenburger Tor spielte sich wieder Berlins größte Silvesterparty ab. "The Hoff" sprang für Bonnie Tyler ein. Wie fanden Sie die Party, liebe Leserinnen, liebe Leser?

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Hunderttausende Berliner und Gäste haben in der Nacht zu Samstag auf Deutschlands größter Open-Air-Silvester-Party am Brandenburger Tor das neue Jahr begrüßt. Deutschlands größte Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin - zwei Kilometer lang und mit sieben Großzelten, mehreren Bühnen und drei Videowänden bestückt - war schon vor dem Jahreswechsel komplett gefüllt.

Um 19 Uhr begann das Bühnenprogramm, unter anderem spielten Adoro und die Hermes House Band. Um Mitternacht gab es eine 13-minütige Lichtinszenierung des Künstlers Gerd Hof. Es sangen Paul Potts und David Hasselhoff ("The Hoff"), der für Bonnie Tyler einsprang und das unvermeidliche „Looking for freedom“ zum Besten gab.

Bei den jüngsten Einheitsjubiläumsfeierlichkeiten hatte Hasselhoff zu seinem eigenen Missfallen noch außen vor bleiben müssen. Bonnie Tylers Erkrankung gab ihm nun die unverhoffte Chance, wieder am Brandenburger Tor auftreten zu können.

Beim Mauerfall war er auch schon dabei gewesen. Vor allem in Großbritannien und den USA gelten die Deutschen seitdem als weltweit größte Hasselhoff-Fans. Dieser nicht abzuschüttelnde Mythos wird nun wohl neue Nahrung erhalten. "They love the Hoff in Germany!", schrieb denn auch prompt der amerikanische Promi-Blog "Radar Online" in seiner Silvesterübersicht.

Nach Mitternacht komplettierten Die Prinzen das stark auf zweitklassigen internationalen und nationalen Mainstream statt auf Berlins Musikszene zugeschnittene Programm. Auch unter Tagesspiegel-Lesern begann dazu wie schon im letzten Jahr eine Debatte: "Berlin kann doch stolz sein auf seine Musikszene. Millionen Touristen kommen auch deswegen in die deutsche Hauptstadt", schreibt unser Leserkommentator "bluemchenblau" zum Thema. "Und dann fällt den Veranstaltern nichts anderes ein als Hasselhoff!? Sehr schade. Aber vielleicht klappt es ja nächstes Jahr mit Berliner Bands am Brandenburger Tor." Schreiben Sie uns Ihre Meinung. Nutzen Sie dazu bitte die Kommentarfunktion etwas weiter unten auf der Seite.

Das jetzige Programm reichte aber immerhin, um die Aufmerksamkeit des ZDF auf sich zu ziehen: Erstmals übertrug der öffentlich-rechtliche Sender die Silvesterfeier ab 23 Uhr live.

Festmeile schon lange vor Mitternacht voll

Die Polizei sperrte eineinhalb Stunden vor Mitternacht die Zugänge und rief dazu auf, nicht mehr in Richtung Brandenburger Tor zu kommen. Mehrere Hunderttausende waren auf der Festmeile auf der Straße des 17. Juni. Genaue Zahlen nannte die Polizei nicht. Die Veranstalter sprachen von mehreren Hunderttausend Menschen.

Der Zustrom hatte über sieben Eingänge bereits acht Stunden vor Mitternacht begonnen. Am späteren Abend gab es an verschiedenen Stellen Gedrängel. Die Stimmung war aber von Anfang an friedlich und ausgelassen.

Kontrollen wie immer

Das Gelände im Tiergarten war mit Gittern abgesperrt und nur über Eingänge mit Kontrollen zu betreten. Wie immer waren Flaschen und Böller nicht zugelassen. Nachdem sich immer mehr Menschen versammelt hatten, richtete die Polizei Vorsperren ein. Es wurden nur noch die Besucher eingelassen, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Neu hinzu kommende Gäste müssen abgewiesen werden.

Trotz der Terrorwarnungen gab es keine verschärften Sicherheitskontrollen. Nach Angaben der Polizei verlief alles weitestgehend friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Polizei war mit rund 850 Einsatzkräften vor Ort.

Routinierter Ausnahmezustand

Das Berliner Deutsche Rote Kreuz verzeichnete 90 Hilfeleistungen. Einige Leute hätten schon zu viel getrunken, andere seien auf dem teils noch eisigen Untergrund ausgerutscht und hätten sich kleinere Blessuren zugezogen, sagte ein DRK-Sprecher. Insgesamt sei es aber ruhiger als in den Vorjahren.

Die Berliner Feuerwehr verzeichnete keine gestiegenen Einsatzzahlen im Zusammenhang mit der Party am Brandenburger Tor (eine erste Berliner Bilanz vom Morgen hier). In Vorbereitung auf die Nacht war aber vorsichtshalber der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Über den Jahreswechsel standen knapp 1300 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte bereit, um die 325 Einsatzfahrzeuge zu besetzen. Die Berliner Feuerwehr ruft den Ausnahmezustand aus, wenn das Einsatzaufkommen von den im Dienst befindlichen Berufsfeuerwehrleuten nicht mehr bewältigt werden kann. Die Einsätze wurden dann gesammelt und nach Priorität abgearbeitet. (mit dapd/dpa)

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