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Berlin: Letzter Prozess wegen der Toten an der Mauer

Schweigend marschierten die vier ehemaligen Stabsoffiziere des Grenzkommandos Nord in den Saal B 129: Knapp 15 Jahre nach dem Fall der Mauer hat gestern der letzte Berliner Prozess gegen hochrangige DDRMilitärs wegen den Toten an der innerdeutschen Grenze begonnen. Die Angeklagten sollen für die Verminung der Grenze von der Ostsee bis zum Harz mit den als Selbstschussanlagen bekannten „SM 70“ mitverantwortlich gewesen sein.

Schweigend marschierten die vier ehemaligen Stabsoffiziere des Grenzkommandos Nord in den Saal B 129: Knapp 15 Jahre nach dem Fall der Mauer hat gestern der letzte Berliner Prozess gegen hochrangige DDRMilitärs wegen den Toten an der innerdeutschen Grenze begonnen. Die Angeklagten sollen für die Verminung der Grenze von der Ostsee bis zum Harz mit den als Selbstschussanlagen bekannten „SM 70“ mitverantwortlich gewesen sein. Nun müssen sie sich wegen Beihilfe zum Totschlag verantworten.

Es geht um das Schicksal von vier Flüchtlingen, die in den 70er und 80er Jahren durch Splitterminen getötet wurden. Die Opfer waren 17, 19, 25 und 28 Jahre alt, als sie in den Westen entkommen wollten. In allen Fällen kam es zu Detonationen von „SM 70“. Die Angeklagten hätten bewusst in Kauf genommen, dass Menschen starben, sagte Oberstaatsanwalt Bernhard Jahntz. Wenn man diesen Minen nahe kam, seien sie „gnadenlos tödlich“ gewesen. Nach Verlesung der Anklage wurde der Prozess auf den 24. September vertagt. Dann wollen sich die Angeklagten zwischen 63 und 71 Jahren zu den Vorwürfen äußern. K. G.

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