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Die neue Sonderausstellung des DDR Museums beleuchtet die Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung.

© DDR Museum, Berlin

„Letztes Jahr DDR - Aufbruch ins Ungewisse“: DDR-Museum eröffnet Sonderausstellung

Die neue Sonderausstellung des Museums zeigt Exponate im Zeitraum vom Mauerfall bis zur Wiedervereinigung. Das Highlight: Der Stoffhut aus „Go Trabi Go“.

Währungsumstellung, neue Konsumprodukte und Reisefreiheiten: das Jahr zwischen dem Mauerfall am 9.November 1989 bis zum Tag der Deutschen Einheit am 3.Oktober 1990 war ereignisreich. Eine neue Sonderausstellung des DDR Museum widmet sich diesem Zeitraum und will mit ihren Exponaten die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen beleuchten.

Das passe auch zum Anlass des vergangenen 30-jährigen Mauerfalljubiläums und dem anstehenden Jahrestag der Wiedervereinigung im kommenden Jahr, sagt Ausstellungsleiter des DDR Museum Sören Marotz. Gemeinsam mit Dr. Stefan Wolle, wissenschaftlicher Leiter des DDR Museums, kuratiert er die Sonderausstellung.

"Viele der Veränderungen in diesem letzten Jahr der DDR betrafen die Menschen ganz persönlich. Manche empfanden das Ende der DDR als Scheitern einer Utopie und sahen ihre bisherige Lebensleitung infrage gestellt. Für andere war es der Aufbruch von Horizonten", sagt Marotz.

Die Exponate in 26 Wandvitrinen, darunter auch persönliche Gegenstände, befinden sich im Foyer des Museums und können kostenlos besichtigt werden.

Einer der Highlights laut Marotz sei der originale beigefarbene Stoff-Hut aus Komödie "Go Trabi Go", der 1991 erschienen ist. Das sei das erste Filmprojekt nach dem Mauerfall gewesen, wo ost- und westdeutsche Schauspieler gemeinsam auftraten. Für die Sonderausstellung hat der Schauspieler Wolfgang Stumph dem Museum seinen ikonischen Hut geliehen.

Mit dem Willkommensgeld haben sich einige DDR-Bürger einen Minifernseher gekauft.
Mit dem Willkommensgeld haben sich einige DDR-Bürger einen Minifernseher gekauft.

© DDR Museum, Berlin

Gezeigt wird auch das 100 DM Begrüßungsgeld, das jeder Ostdeutsche für seine Einreise in die Bundesrepublik erhielt. Sören Marotz hat sich mit dieser Summe einen 99 Mark teuren Walkman in der Müllerstraße in Westberlin gekauft – auch dieser ist in der Sonderausstellung zu sehen.

Neben den privaten Gegenständen sind auch Exponate politischer Bedeutung zu sehen. In einem Reagenzkolben kann man asbestverseuchten Bauschutt vom Palast der Republik sehen. Der Sitz des DDR-Parlamentes wurde am 19. September 1990 von Baubehörden aufgrund von Asbestfasern geschlossen.

Die Schließung entfachte eine Grundsatzdebatte, die bis zum Abriss 2006 andauerte. Viele wollten auch das "ideologisch kontaminierte" Gebäude beseitigen während andere sich gegen den Abriss stellten. Bis September 2020 soll an dieser Stelle das Humboldt-Forum entstehen.

Weitere Exponate können ab dem 28. November 2019 bis zum 13.April 2020 besichtigt werden. Eröffnet wird die Ausstellung am 27.November um 18 Uhr mit einem Vortrag des stellvertretenden Direktors des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung, Dr. Jürgen Danyel.

Lisa Kim Nguyen

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