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Berlin: Liberal und unbequem

Susanne Thaler starb 64-jährig

Susanne Thaler gehörte zu den Unbequemen in der Berliner FDP. Sie konnte sich mächtig aufregen, wenn etwas schief lief. Zuletzt regte sie sich im letzten Sommer über Jürgen Möllemann auf, dessen Äußerungen sie als antisemitisch empfand. Sie protestierte in Briefen an Guido Westerwelle und Wolfgang Gerhardt, vergeblich forderte sie den Rücktritt Möllemanns. Sie trat aus der Partei aus. Damals war sie nur noch FDPOrtsvorsitzende in Dahlem. Jetzt verlor sie den Kampf gegen eine schwere Krankheit. Susanne Thaler starb 64-jährig.

Ihre Wachsamkeit gegen anti-israelische und antisemitische Tendenzen hat mit ihrer Biografie zu tun. Sie entstammt einer jüdischen Familie, die vor den Nazis nach Amsterdam flüchtete. Sie war sechs, als sie mit ihrer Mutter, der Schauspielerin Camilla Spira, ins KZ deportiert wurde. Susanne Thaler überlebte und wurde Wirtschaftskorrespondentin. 1983 trat sie in die FDP ein und stieg rasch in den Landesvorstand, später in den Bundesvorstand auf. Die Zehlendorferin galt als eine vom rechten Flügel, machte aber energisch Front gegen Nationalliberale um Alexander von Stahl. Die Partei verließ sie aus Zweifel an der FDP wegen Jürgen Möllemann. Gru

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