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Berlin: „Lieber ein schlechter Fahrplan als gar keiner“

Verbundchef Franz sieht keine Alternative zur von heute an geltenden Schleichfahrt bei der S-Bahn

Seit heute gilt bei der S-Bahn der sogenannte Winterfahrplan, der auf Tempo 60 statt 80 ausgerichtet ist und der deshalb zu längeren Fahrzeiten, Zugausfällen auf einigen Strecken und oft auch zu zusätzlichen Wartezeiten beim Umsteigen führt. Auch die Abfahrtzeiten haben sich geändert. Die S-Bahn reagiert damit auf das Chaos mit Zugausfällen und Verspätungen in der vergangenen Frostperiode.

Berlin und Brandenburg hätten die Verschlechterungen im Fahrplan akzeptieren müssen, weil „schlichtweg eine bessere Alternative gefehlt“ habe, begründete der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), HansWerner Franz, die Zustimmung zum „Winterfahrplan“. Man habe nur die Wahl gehabt zwischen einem Fahrplan, der bei einem erneuten Frost wieder völlig aus den Fugen gerät, oder einem Fahrplan mit längeren Fahr- und Wartezeiten, für den die S-Bahn Stabilität zugesichert habe. „Ein schlechter Fahrplan ist besser als gar keiner“, sagte Franz.

Für die wichtigsten Stationen hat der VBB die neuen Abfahrtzeiten mit Minutenangaben in jeder Fahrtrichtung zusammengestellt (siehe Grafik rechts). Zwischen diesen ausgewählten Bahnhöfen ist jeweils zusätzlich die jeweilige Fahrtzeit angegeben. Auf dem Ring sollen die Züge durchgehend alle zehn Minuten fahren. Auf der Stadtbahn zwischen Ostkreuz und Charlottenburg/Westkreuz sowie auf der Nord-Süd-Strecke zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz über Friedrichstraße fahren die Züge durch das Überlagern mehrerer Linien nach wie vor bis auf wenige Ausnahmen meist im Abstand von nur wenigen Minuten.

Zwischen Hennigsdorf und Nordbahnhof ist die S 25 nur noch alle 30 statt alle 20 Minuten unterwegs, wobei die Fahrgäste in Nordbahnhof umsteigen müssen. Lediglich im 20-Minuten-Abstand fahren auch die Züge zwischen Charlottenburg und Potsdam, Charlottenburg und Spandau sowie zwischen Springpfuhl und Wartenberg. Der Fahrplan gilt zunächst bis zum 27. Februar.

Unter www.zugausfall.de können Fahrgäste ihre Erfahrungen mit dem neuen Fahrplan eintragen. Die Angaben sollen gemeinsam mit dem VBB ausgewertet worden. Die von Potsdamer Studenten eingerichtete Seite informiert über Ausfälle und Verspätungen bei der S-Bahn.

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