zum Hauptinhalt

Berlin: Liebknecht-Demo: Sohn des Anmelders sprühte rechte Parolen

Bizarrer Generationenkonflikt am Rande der Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration: In der Nacht vor dem Marsch von mehr als 10 000 Linken am letzten Sonntag hat der Sohn des Anmelders in Lichtenberg rechtsextreme Symbole gesprüht. Direkt an der Demonstrationsroute, in Höhe Gudrunstraße, entdeckte die Polizei in blauer und schwarzer Farbe unter anderem ein Hakenkreuz, eine Wolfsangel und "DKP" sowie "Wagenknecht", jeweils im Fadenkreuz.

Von Frank Jansen

Bizarrer Generationenkonflikt am Rande der Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration: In der Nacht vor dem Marsch von mehr als 10 000 Linken am letzten Sonntag hat der Sohn des Anmelders in Lichtenberg rechtsextreme Symbole gesprüht. Direkt an der Demonstrationsroute, in Höhe Gudrunstraße, entdeckte die Polizei in blauer und schwarzer Farbe unter anderem ein Hakenkreuz, eine Wolfsangel und "DKP" sowie "Wagenknecht", jeweils im Fadenkreuz. Mit "Wagenknecht" ist offenkundig Sahra Wagenknecht gemeint, prominentes Mitglied der Kommunistischen Plattform in der PDS.

Nach Informationen des Tagesspiegel kontrollierte die Polizei gegen 4 Uhr morgens nahe der Marschstrecke drei junge Männer mit Farbspuren an der Kleidung, allerdings bevor die Schmierereien entdeckt wurden. Als das geschah, konnte die Tat schnell geklärt werden. Bei dem Trio handelt es sich laut Sicherheitsbehörden um bekannte Rechtsextremisten. Der Sohn des Anmelders der Demonstration, der 20-jährige Daniel M., sowie einer seiner beiden Begleiter gestanden am Montag die Schmierereien.

Daniel M. zählt nach Ansicht von Sicherheitsexperten zum Umfeld der Neonazigruppe "Kameradschaft Tor", die im Jahr 2000 in Berlin gegründet wurde. Der Anführer der Kameradschaft war der dritte Mann, den die Polizei in der Nacht zum Sonntag kontrollierte. Auch er gilt als tatverdächtig, hat sich aber offenbar noch nicht geäußert.

Vater Klaus M., Mitglied der DKP, hält es für undenkbar, dass sein Sohn geschmiert hat. "Er ist in den letzten Jahren immer bei der Demonstration mitgelaufen", sagte Klaus M., dieses Jahr allerdings nicht. Daniel habe sich um seine kranke Freundin gekümmert.

Gegen Schmierer, die mehrfach "Radio TV Juden Funk" gesprüht haben, ermittelt die Polizei bislang vergebens. Einer dieser Schriftzüge tauchte kürzlich sogar in der Nähe des Kanzleramts auf. Nachdem ein Privatmann von den Behörden gewarnt wurde, das Übermalen der Parole könnte strafbar sein, trat jetzt die Berliner Stadtreinigung auf Bitte der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Aktion.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false