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Wolf Biermann

© ddp

Liedermacher: Biermann bald Berliner?

Der Liedermacher Wolf Biermann liebäugelt mit einer Rückkehr nach Berlin. Der Berliner Ehrenbürger sucht jetzt ein Haus, wo er "laut Musik machen" kann.

"Heimkehr nach Berlin Mitte" - so lautet der Titel seiner neuen CD. Und tatsächlich schließt Wolf Biermann eine Rückkehr an seinen früheren Wohnort Berlin nicht aus. Bei der Präsentation seiner neuen CD sagte der Sänger und Dramatiker seinem Berliner Publikum, er würde allerdings nur nach Ost-Berlin ziehen. "Hier habe ich meine alten Freunde und Feinde. Nach West-Berlin ziehe ich schon aus Daffke nicht." Derzeit lebt der 70-Jährige noch in seiner Geburtsstadt Hamburg.

Der Umzug sei jedoch kein "Nachhausekommen in eine Heimat", schränkte Biermann ein. Immerhin gebe es die DDR, in die er 1956 gezogen war, und auch das alte Ost-Berlin nicht mehr. "Das ist schon eher im engeren politischen Sinn zu verstehen. Denn ich will dahin, wo es wehtut." Biermann wurde 1976 aus der DDR ausgebürgert, aus seiner Wohnung in der Chausseestraße Ecke Friedrichstraße rausgeworfen.

"In Lichtenberg würden sie meine Tochter klatschen - In Marzahn mich"

Die Stadtteile Lichtenberg und Marzahn schließt der Berliner Ehrenbürger als Wohnorte aus: "In Lichtenberg würden sie meine Tochter klatschen, weil sie mit einem Schwarzen geht. In Marzahn da ist die PDS, da würden sie mich klatschen. Wenn ich wohin zieh', dann Linienstraße, Invalidenstraße, Oranienburger - so um den Alex rundrum."

Biermann wird seine neue CD am Montag im Haus der Berliner Festspiele erstmals komplett vorstellen. Anlass ist das siebte Internationale Literaturfestival Berlin. Die im Verlag Zweitausendeins erschienene CD umfasst 16 Lieder. Anfang kommender Woche gibt Biermann noch ein Vorabkonzert auf Usedom. (mit ddp)

Sophie Guggenberger

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