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Berlin: Linke aller Länder, vereinigt euch

Die Gedenkdemonstration für Luxemburg und Liebknecht wird kleiner – und internationaler

Rund 25000 waren es laut Polizei – so wenig wie noch nie. Die PDS hatte wie in den Vorjahren bis zu 100 000 Menschen gezählt, die im Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg am gestrigen Sonntag zu deren Grab nach Friedrichsfelde zogen. Parteichef Lothar Bisky legte gemeinsam mit dem Vorsitzenden von Italiens reformierter Kommunistenpartei, Fausto Bertinotti, einen Kranz nieder. Bertinotti nahm in Berlin an einer Konferenz zur Gründung einer europäischen Linkspartei teil (siehe Seite 5). Vertreter aus 19 Ländern waren der Einladung der PDS gefolgt; viele von ihnen legten rote Nelken an der Gedenkstätte nieder. Die PDS erklärte, die Demonstration sei auch eine der „europaweit größten Manifestationen gegen Sozialabbau und Ungerechtigkeit“. Laut Polizei gab es acht vorläufige Festnahmen, unter anderem wegen Verstößen gegen das Vermummungsverbot. Unter den Teilnehmern des Gedenkzugs war auch der frühere DDRStaats- und Parteichef Egon Krenz, der erst im Dezember vorzeitig aus der Haft entlassen worden war. Er wurde von einigen Teilnehmern mit Schulterklopfen begrüßt und musste sogar Autogramme geben. Die Massendemonstration zum Gedenken an Liebknecht und Luxemburg hatte schon zu DDR-Zeiten Tradition. Die beiden Kommunistenführer waren am 15. Januar von rechten Freikorpssoldaten ermordet worden. fk

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