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Großes „L“. Symbol des Lions Clubs International, der sich mit Spenden und Benefizevents sozial engagiert.

© dpa, Arno Burgi

Lions Club Berlin: Helfen mit Glanz und Gloria

„We serve“ lautet das Motto des renommierten Lions-Clubs seit 100 Jahren. Zum Jubiläum tagt seine Generalversammlung in Berlin.

Das Lebensmotto des Versicherungskaufmanns Melvin Jones war so gut, dass es zur Gründung einer der größten Nichtregierungsorganisationen der Welt führte. Es lautete: „Du kannst nicht sehr weit kommen, bis du anfängst, etwas für andere zu tun“. Am 7. Juni 1917 gründete Jones in Chicago den Lions Club International.

Das 100-jährige Jubiläum wird vom 10. bis zum 14. Mai auch in Berlin gefeiert. Denn aus Anlass des runden Geburtstags haben die Lions-Mitglieder ihre alljährliche Generalversammlung nach Berlin verlegt. Hier kommen sie aber nicht nur zum Feiern zusammen, sondern wollen auch gemeinsam nicht-öffentliche Vorträge hören zu ihren besonderen Anliegen. „We serve“, ist das Motto der Vereinigung, die allein in Berlin 1100 Mitglieder hat, die sich in Clubs mit jeweils 30 bis 40 Mitgliedern treffen.

Bundesweit gehören über 52.000 Mitglieder der Organisation an, die ein Spendenaufkommen in Höhe von über 20 Millionen Euro generiert. Weltweit setzen sich sogar 1,4 Millionen Menschen für die guten Ziele der Vereinigung ein.

Engagement für die Bekämpfung von Blindheit

Das Motto der diesjährigen Generalversammlung lautet „Toleranz, Integration, multikulturelle Kommunikation“, erzählt deren Schatzmeister Martin Kowert. Ein wichtiges Anliegen ist den Mitgliedern die Bekämpfung von Blindheit in der Dritten Welt. Sie unterstützen den Bau von Kliniken, in denen Menschen, die am Grauen Star erkrankt sind, operiert werden können, damit sie nicht ihr Augenlicht verlieren.

Aber das Engagement ist nicht auf ferne Länder begrenzt. Erst kürzlich haben Lions-Mitglieder aus Anlass des runden Geburtstags in Spandau ein Blindentastmodell der Altstadt überreicht. Ein ähnliches Modell gibt es auch am Stephansdom in Wien. Das ermöglicht es Menschen ohne Sehvermögen, eine Vorstellung von Gebäuden und Straßenzügen zu bekommen.

1600 Schultüten für bedürftige Kinder

Zweiter Schwerpunkt der Arbeit sind Programme zur Stärkung des Selbstbewusstseins von Jugendlichen mit einem schwierigen Hintergrund. Zu diesem Thema wird im Rahmen der Generalversammlung auch der renommierte Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann einen Vortrag halten.

Gute Taten werden durchaus nicht nur aus den Spenden finanziert, die von den Mitgliedern erwartet werden, sondern auch durch Benefizkonzerte oder Golfturniere. Stolz ist Kowert auch auf die Arbeit der Jugendorganisation, auf die Leos. Die packen unter anderem Schultüten für die Einschulung von Kindern aus Familien mit wenig Geld. Da kommen in Berlin schon mal 1600 Tüten zusammen.

Seit 1951 gibt es Lions Clubs in Deutschland. Im Jahr der friedlichen Revolution 1989 entdeckten die Mitglieder des Clubs, der bis dahin ausschließlich aus Männern bestand, dass man sogar noch weiterkommt, wenn man die Reihen auch für Frauen öffnet. Vorreiter war der Bremer Club „Buten und Binnen“. Einfach so beitreten können freilich weder Männer noch Frauen. Da gehört schon eine Einladung dazu. Aber wer den Kontakt sucht und guten Willens ist, wird darauf wohl nicht allzu lange warten müssen.

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