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Sechs Wochen lang waren alle Spielplätze in Berlin geschlossen. Jetzt öffnen sie nach und nach wieder.

© Kay Nietfeld/dpa

Lockerung der Corona-Maßnahmen: Welche Spielplätze in Berlin nun geöffnet sind

Trotz sehr verschiedener Meinungen in den Bezirken sollten alle Spielplätze in Berlin am Donnerstag öffnen - doch einige Bezirke wählten einen Sonderweg.

Während bundesweit erst noch geplant ist, dass die Spielplätze geöffnet werden sollen, ist Berlin schon weiter: In der vergangenen Woche hatte der Rat der Bürgermeister entschieden, die Spielplätze in allen zwölf Bezirken ab Donnerstag, 30. April, vor dem langen Wochenende wieder zu öffnen. Auch wenn einige Bezirke grundsätzlich gegen eine Öffnung der Spielplätze waren, hat sich das Gremium der Bezirke insgesamt dafür ausgesprochen - um eine einheitliche Regelung in ganz Berlin zu erreichen.

Dennoch verfahren die Bezirke unterschiedlich und nicht alle Spielplätze öffnen bereits an diesem Donnerstag. Auch zum Wochenende wird es in Berlin noch keine einheitliche Regelung geben.

In Pankow öffneten am Donnerstag beispielsweise erst etwa 100 der insgesamt 224 Spielplätze im Bezirk - im bevölkerungsreichsten Bezirk Berlins, zu dem auch das kinderreiche Prenzlauer Berg gehört, könnten dadurch möglicherweise Engpässe entstehen. Die weiteren Spielplätze sollen aber nach und nach in der kommenden Woche öffnen. Pankow hat dazu nach Aussage des zuständigen Bezirksstadtrats Vollrad Kuhn (Grüne) eine maximale Nutzerzahl für die Spielplätze festgelegt.

In Tempelhof-Schöneberg hängen die Absperrbänder noch komplett an den Spielanlagen: Der Bezirk will erst nach dem langen Wochenende am Montag (4. Mai) die Spielplätze öffnen. Der Bezirk begründete das mit der geltenden Allgemeinverfügung, die bis Montag gelte. Die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) appellierte an die Eltern, sehr verantwortlich mit der Situation umzugehen, vor allem wenn die Spielplätze zu voll werden. Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes bereiten jetzt die Öffnung vor: Schilder mit Verhaltens- und Abstandsregeln werden aufgehängt. Ordnungsamt und Polizei sollen dann kontrollieren.

Auch in Mitte sollen nur einige der Spielplätze direkt zum Donnerstag öffnen, alle weiteren später folgen. Eine genaue Zahl teilte der Bezirk nicht mit.

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Friedrichshain-Kreuzberg hat angekündigt, die Spielplätze am 1. Mai öffnen zu wollen. Der Bezirk will die Situation entspannen, indem jeweils sonntags bis zu 30 Straßen in der Umgebung von Spielplätzen für den Autoverkehr gesperrt werden. Am 3. Mai sollen 19 Straßen für Kinder freigegeben werden, unter anderem am Boxhagener Platz und im Samariter Kiez. Nachbarschaftsinitiativen wurden dazu aufgerufen, die Durchsetzung der „temporären Spielstraßen“ zu unterstützen.

In allen anderen Bezirken - Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Reinickendorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick sind alle öffentlichen Spielplätze seit Donnerstag wieder geöffnet.

Kritiker halten es für unmöglich, dass sich kleine Kinder beim Spielen an die Abstandsregelungen können

Die Grünflächenämter sollen Hinweise auf Hygiene- und Abstandsregeln an den Spielplätzen anbringen. Vor allem die Eltern oder andere Erwachsene, die die Kinder auf die Spielplätze begleiten, sollen darauf achten, dass sie den Abstand von 1,50 Meter zueinander einhalten. Wenn eine Anlage überfüllt ist, darf sie nicht betreten werden. Polizei und Ordnungsamt sollen kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden. Experten halten es für ausgeschlossen, dass kleine Kinder sich an die Regeln halten.

Bundesweit sollen die Spielplätze ebenfalls bald wieder öffnen. So hieß es in einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs am Donnerstagnachmittag.

Vor allem in den Außenbezirken Skepsis

Vor allem in den Außenbezirken wie Spandau und Reinickendorf hatte es deutliche Kritik daran gegeben, die Spielplätze bereits jetzt wieder zu öffnen.

Spandaus Gesundheitsstadtrat Frank Bewig, CDU, sagte dem Spandau-Newsletter in dieser Woche, er halte die Entscheidung für einen großen Fehler. „So sehr ich unseren Kleinsten wünschen würde, dass sie sich wieder auf unseren schönen Spandauer Spielplätzen austoben dürfen, ist es in der aktuellen Situation nicht verantwortbar. Es ist schlechterdings unmöglich, den Kindern beizubringen, auf einem Spielplatz die Abstandsreglungen zu beachten.“

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