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Er wollte nur ein bisschen Freiheit schnuppern in Brandenburg: Der Löwe "Massai".

© dpa

Löwen schnuppern Freiheit in Brandenburg: Neues aus der Tiervollzugsanstalt

Im Wildpark Johannismühle in Baruth sind zwei Löwen ausgebüxt. Bernd Matthies über das wilde Leben draußen im Berliner Umland. Eine Glosse.

"Hic sunt leones“ schrieben die alten Römer auf ihre Landkarten, dorthin, wo die Grenzen ihres Reiches endeten – dahinter, vermuteten sie, lebten die Löwen. Würde jemand heute eine Karte von Berlin und Brandenburg zeichnen, könnte er sich bei dieser Idee bedienen: Hinter Baruth beginnt die Wildnis der Mark, da gibt es garantiert allerhand Ungeheuer, Wölfe ganz sicher, womöglich sogar Löwen. Der Vergleich hinkt allerdings ein wenig, weil die beiden Löwen, die dort am Mittwoch ein wenig Freiheit geschnuppert haben, eigentlich Insassen der Tiervollzugsan ... Verzeihung, des Wildparks Johannismühle sind, und weil ihre Flucht schon in dessen Mitarbeiterbereich beendet wurde.

Immerhin wissen wir nun, dass es dort diesen Tierpark gibt, und dass er Löwen besitzt. Die Frage, was solche Tiere in Brandenburg überhaupt zu suchen haben, muss zweifellos unbeantwortet verpuffen in einem Bundesland, dessen wichtige Errungenschaft Europas größter tropischer Freizeitpark ist. Das ist da draußen eben so. Doch Rainald Grebes alte Hymne auf Brandenburg lässt sich nach diesem Vorfall ein Stück weiterdrehen: „In Berlin lässt sich so viel erleben, in Brandenburg soll es wieder Löwen geben“. Man sieht also, dass Berlin und sein Umland prima zusammenpassen.

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