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Berlin: Love Parade Reloaded

Die kritische Untergrenze lag bei einer halben Million Raver – diese Zahl wurde erreicht. Das Techno-Spektakel hat überlebt

Die Raver bewahrten die Love Parade vor einem Flop. Die Polizei schätzte, dass rund 500000 Tänzer zur 15. Auflage der größten Technoparty der Welt auf die Straße des 17. Juni gekommen waren. Die Veranstalter haben 750000 gezählt. Das sind zwar erneut weniger als in den Vorjahren, doch die kritische Marge von einer halben Million Gästen wurde erreicht. Pünktlich um 14 Uhr setzten sich die 30 Liebes-Laster zu dem Motto „Love Rules“ in zwei Konvois auf der Strecke in Bewegung und starteten die Musik aus ihren zusammen eine Million Watt starken Anlagen. Zwei Raver verletzten sich bei Stürzen schwer, einer schebte in Lebensgefahr. Die Polizei kontrollierte auf Bahnhöfen und Autobahnraststätten Raver auf ihrem Weg nach Berlin und stellte dabei nicht unerhebliche Mengen leichter Drogen sicher.

Die Teilnehmerzahl von 500000 ist für die Veranstalter vor allem deswegen wichtig, weil viele Sponsoren und Medienpartner nur Veranstaltungen dieser Größe interessant genug finden, um darin zu investieren. Künftige Sponsoren lassen sich leichter finden, wenn die Party diese Aufmerksamkeitsschwelle nicht unterschreitet.

Polizei und Malteser Hilfsdienst hatten sich in bewährter Form auf den Großeinsatz vorbereitet. In 27 Sanitätszelten leisteten rund 900 Helfer und 40 Ärzte entlang der 3,6 Kilometer langen Paradestrecke 429 Mal Erste Hilfe. 45 Raver mussten wegen Kreislaufzusammenbrüchen ins Krankenhaus.

Zum ersten Mal hatten die Veranstalter den Tiergarten weiträumig eingezäunt. Damit sollten vor allem Schwarzhändler vom Geschehen ferngehalten werden, denn mit dem Verkauf von Getränken und Fast Food soll das Saubermachen im Park bezahlt werden. Die Kosten für die Reinigung der Straße teilen sich Veranstalter und Senat.

Auf den Love-Lastern und anschließend auf der Party legten insgesamt 100 DJs aus sechs Nationen auf. Die Raver kommen immer mehr aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Polen, Tschechen und Gäste aus den Ländern Ex-Jugoslawiens schwenkten die Fahnen ihrer Heimatländer. Die Bahn hatte 35 Sonderzüge im Einsatz, mit denen 120000 anreisten. Auf den Autobahnen gab es bei der Anreise keine Probleme.

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