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320 Betroffene haben sich bisher beraten lassen.

© Jan Woitas dpa/lbn

Lücken im Gesundheitssystem: Hunderte Berliner ohne Krankenkasse

Eine neue Beratungsstelle soll Berlinern ohne Krankenversicherung helfen. Jetzt gab es eine erste Zwischenbilanz.

Die im Oktober 2018 in Berlin eröffnete Clearingstelle für Menschen ohne Krankenversicherung hat bis Anfang Mai dieses Jahres 320 Personen beraten. Mehr als jeder Dritte von ihnen konnte wieder in die Krankenkasse vermittelt werden, teilte die Senatsgesundheitsverwaltung am Dienstag mit.

Bei 101 weiteren Männern und Frauen konnte ein bestehender, aber den Betroffenen nicht bewusster Versicherungsschutz ermittelt werden. In weiteren Fällen wird noch mit den Kassen gesprochen; bei 22 Männern und Frauen ergab eine Prüfung allerdings, dass sie keine Versicherungsansprüche hätten.

Wie dies genau zu erklären sei, war am Dienstag nicht bekannt. Die Stadt sei bei der Gesundheitsversorgung für alle Menschen nun „einen großen Schritt weiter“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Die meisten der 320 Betroffenen war zwischen 39 und 45 Jahre alt. Viele Ratsuchende seien zudem Rentner gewesen, aber auch Selbstständige, die keinen ausreichenden Versicherungsschutz (mehr) hätten.

Und 46 Prozent der Ratsuchenden waren Deutsche, 26 Prozent stammten aus einem anderen EU-Staat. Die Clearingstelle wird von der Berliner Stadtmission im „Zentrum am Hauptbahnhof“ betrieben und vom Senat mit 1,5 Millionen Euro im Jahr finanziert. Die in der Stelle angebotenen Beratungsgespräche sind vertraulich. Man kooperiere mit einzelnen Praxen. Als erstes Krankenhaus Berlins arbeite die Charité mit der Clearingstelle zusammen, demnächst auch Vivantes.

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