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Lufthansa: Start in Tegel bei 200 km/h abgebrochen

Weil die Instrumente einen „Linksdrall“ angezeigt hatten, musste ein Airbus von Lufthansa seinen Start abbrechen - bei fast voller Geschwindigkeit. Eine echte Gefahr bestand wegen des Abbruchs allerdings nicht.

Schreck für 168 Passagiere: In Tegel musste gestern ein Airbus der Lufthansa bei fast voller Geschwindigkeit den Start abbrechen. Das Bremsmanöver auf der Startbahn gelang, so dass die Maschine rechtzeitig zum Stehen kam. Instrumente hätten dem Piloten angezeigt, dass das Flugzeug einen nicht zulässigen „Linksdrall“ gehabt habe, sagte ein Lufthansa-Sprecher in Frankfurt am Main. Eine Gefahr für Passagiere oder Anwohner habe nicht bestanden. Warum die Instrumente diese Anzeige hatten, werde nun von Experten auch des Luftfahrt-Bundesamtes untersucht. Auch eine Fehlfunktion der Instrumente könne nicht ausgeschlossen werden. Der Airbus A 300-600 hat Platz für 280 Passagiere.

Der Airbus hatte gegen 9.40 Uhr für den Flug nach Frankfurt am Main bereits auf rund 200 km/h beschleunigt. Damit sei der Pilot am „oberen Rand“ der Geschwindigkeit gewesen, bei der ein Startabbruch noch möglich sei, sagte der Lufthansa-Sprecher weiter. Ob der Start abgebrochen werde, entscheide immer der Pilot. Hätte er sich zum Flug entschieden, wäre auch ein Abheben möglich gewesen. Wie die Landung dann erfolgt wäre, sei Spekulation, solange die Ursache des angezeigten „Linksdralls“ nicht ermittelt sei.

Wie bei einem Startabbruch üblich, war auch in diesem Fall die Feuerwehr ausgerückt. Durch das heftige Bremsen könnten sich in solchen Fällen die Bremsbeläge so stark erhitzen, dass sie Feuer fangen, sagte der Lufthansa-Sprecher. Gestern konnte der Airbus aber aus eigener Kraft zum Terminal zurückrollen. Die Passagiere mussten mit anderen Maschinen weiterfliegen – wenn sie denn noch wollten.

Der Startabbruch gestern war der zweite Zwischenfall in Tegel innerhalb kurzer Zeit. Vor kurzem musste eine Maschine nach der Landung mit voller Kraft bremsen, weil die Landeklappen, die sonst die Geschwindigkeit verringern, nicht ausgefahren werden konnten. Auch hier habe keine Gefahr für Passagiere und Anwohner bestanden, versicherte die Flughafengesellschaft hinterher.

Piloten sind für solche Situationen ausgebildet. Sowohl einen Startabbruch als auch Landungen unter erschwerten Bedingungen müssen sie regelmäßig trainieren. Klaus Kurpjuweit

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