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Luisenstadt: Der Spittelmarkt findet seine alte Mitte wieder

In der alten Luisenstadt werden die Baulücken geschlossen. Jetzt tritt die Groth-Gruppe an und errichtet Stadtvillen

Die infolge des Zweiten Weltkriegs und des Mauerbaus schwer durch Baulücken gezeichnete Luisenstadt wird sich zu einer innerstädtischen Toplage entwickeln. Dieser festen Überzeugung sind Klaus Groth (Groth-Gruppe), Johannes S. Hegeman (Reggeborgh Investment & Management GmbH) und Ephraim Gothe (Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung in Mitte). Das von ihnen gemeinsam vorangetriebene und am Donnerstag vorgestellte Immobilienprojekt „Wohnen am Spittelmarkt“ ist erst eine Woche auf dem Markt, und schon müssen auf die rasante Kundennachfrage hin auf die Schnelle die ersten Notartermine gefunden werden – sagt jedenfalls Klaus Groth. „Wir haben das Objekt durch Versteigerung erworben, weil wir der Überzeugung sind, dass dieser Standort zu den attraktivsten Wohnquartieren gehören wird.“ Sechs elegante Stadthäuser mit knapp 100 Wohnungen sollen auf einer der letzten städtebaulichen Entwicklungsflächen zwischen Spittelmarkt und Märkischem Ufer errichtet, und mit einem innen liegenden Garten versehen werden.

44 namentlich bekannte Bewerber gibt es bereits. „Das sind keine Prospektsammler“, so Klaus Groth, „das zeigt den Zuspruch, den Berlin zurzeit hat.“ Auch Mietwohnungen seien stark nachgefragt. Immerhin liegen Lagen wie der Alexanderplatz, die Friedrichstraße und der Gendarmenmarkt in Reichweite des Projektes. Das ist wichtig, nicht nur für die Vermarktung. Denn an Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen fehlt es in diesem Quartier noch etwas. Um es mit den Worten des SPD-Bezirksstadtrates Gothe zu sagen: „Es gibt noch viel Luft.“ Das Projekt liegt im Bereich des ehemaligen Mauerstreifens in Mitte nahe Kreuzberg.

Doch der Anfang ist gemacht, nicht erst seit dem Engagement der Groth-Gruppe und der niederländischen Reggeborgh Investment & Management GmbH. Zwischen Spittelmarkt und Märkischem Ufer entstehen derzeit neben Wohnungen vor allem auch Hotels, wie etwa ein „Motel One“ an der Leipziger Straße. In unsicheren Zeiten sei ein Investment in Wohnungen aber noch besser als in Hotels oder Büros, begründet Hegeman das Engagement seines Unternehmens: „Der Standort Berlin hat noch sehr viel Potenzial, denn die Stadt hat die Miet- und Verkaufspreise in der Höhe gehalten, während derzeit Reduktionen bei den Mieten in Höhe von 25 bis 30 Prozent normal sind.“ Nicht nur auf dem Immobilienmarkt tut sich hier etwas. Neben dem Hotelneubau des „Motel One“ wird die Axel-Springer-Straße bis zur Leipziger Straße hin verlängert. Der Bau der lange geplanten Ost-West-Verbindung soll im Frühjahr 2010 angegangen werden. Spätestens dann dürfte der Dornröschenschlaf dieses Quartiers beendet sein. Geht es um den Masterplan der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, der mit den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg entwickelt wird, so soll zwischen Rotem Rathaus und Altem Stadthaus ein neues Stadtviertel aus dem Boden gestampft werden.

Der Spittelmarkt, ursprünglich ein Marktplatz am Westufer der Spree zwischen Fischerinsel und dem östlichen Ende der Leipziger Straße, war ein zentraler Verkehrsknotenpunkt Altberlins. Nach den schweren Kriegszerstörungen verlor der ursprünglich polygonal geformte Platz seine Form vollends. Die einzige Erinnerung an die alten Zeiten findet sich an der Niederwallstraße in Form des 1891 fertiggestellten Spindlerbrunnens.

Nach dem Planwerk Innenstadt soll urbanes Leben in diesem Bereich neu entstehen. Die von den drei Architekturbüros Claus Neumann, Gregor Fuchshuber und Bernd Faskel konzipierten sechs Stadthäuser mit einer Tiefgarage, hohen Decken und „intelligenten Grundrissen“ sollen dazu beitragen. Die Verkaufspreise der 50 bis 250 Quadratmeter großen Wohnungen liegen zwischen 2400 und 3400 Euro pro Quadratmeter. Das Mietpreisniveau wird sich zwischen 9,50 und 13 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete bewegen.

Im Herbst soll nach zweijähriger Vorbereitungszeit mit den Bautätigkeiten für das Wohnprojekt auf dem circa 3500 Quadratmeter großen Grundstück begonnen werden. Die Fertigstellung soll 2011 gefeiert werden. „Wir hoffen, dass das Projekt ein Signal für weitere Bautätigkeiten in diesem schönen Teil Berlins ist“, hofft Mittes Baustadtrat Gothe.

Weitere Informationen unter:

www.wohnen-am-spittelmarkt.de

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