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Berlin: Lukas lügt!

VON TAG ZU TAG Andreas Conrad über die neuen Leiden der Lokomotivführer Entsetzlich! Man stelle sich nur vor, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, seit langem Lichtgestalten im deutschen Kinderzimmer, tauschten die Rollen.

VON TAG ZU TAG

Andreas Conrad über

die neuen Leiden der Lokomotivführer

Entsetzlich! Man stelle sich nur vor, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, seit langem Lichtgestalten im deutschen Kinderzimmer, tauschten die Rollen. „Der Lokführer, das bin ich“, behauptet nun keck der Jim. „Alles Lüge“, heult es zurück. Die Jugend verlöre endgültig die Orientierung, aus der Bahn geworfen wie eine entgleiste Dampflok. Gewiss, ein zugespitztes Schreckensbild, aber nötig, um die Tücke des falschen Sprechers von Lukas und seinen Kollegen ins richtige Licht zu rücken. Maik Brandenburger nennt er sich in diversen streiklustigen Erklärungen, darf aber nicht verwechselt werden mit dem gleichnamigen wahren Sprecher der Lokführergewerkschaft. Die ist zwar grundsätzlich ebenfalls streiklustig, aber nicht zu den vom falschen Lukas genannten Terminen. Den Namen Brandenburger sollte man sich so oder so merken. Vielleicht wird man ihn einmal in einem Zuge mit den großen Hochstaplern der Kulturgeschichte nennen. Maik Brandenburger– das käme gleich vor Marquis de Venosta alias Felix Krull und Karl May alias Old Shatterhand alias Kara ben Nemsi. Vielleicht findet sogar Leonardo DiCaprio, gerade als falscher Flugkapitän in „Catch me if you can“ erfolgreich, an Lukas Gefallen. Obwohl die Hochstapelei als Gewerkschaftspressesprecher nicht gerade glamourös ist.

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