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Berlin: Luxus made in Berlin

Was LuxusPassagiere betrifft, gibt es für die Fluglinien in Berlin nicht viel zu holen – das ist ein altes Lied. Ganz anders sieht es bei den kulinarischen Höhenflügen aus.

Was LuxusPassagiere betrifft, gibt es für die Fluglinien in Berlin nicht viel zu holen – das ist ein altes Lied. Ganz anders sieht es bei den kulinarischen Höhenflügen aus. Demnächst will die Lufthansa ihre Passagiere in der First und Business Class mit exquisiten Spezialitäten des Berliner Spitzenkochs Tim Raue verwöhnen. Aus diesem Anlass lud sie zum ersten Hauptstadttreff ins Swissôtel. Dem kurzen Small-Talk an Stehtischen folgte eine ungewöhnliche Weinprobe mit Markus Del Monego , der als Weltmeister der Sommeliers eingeführt wurde, und hinter allem Charme eine mögliche Zweitberufung zum extrastrengen Zeremonienmeister lustvoll durchschimmern ließ.

Mit dieser Attitüde ist bei modernen Managern eine sichere Landung allemal garantiert. Zuerst gab’s Zuckerwasser zu trinken, dann Salzwasser. Das Zitronenwasser danach ging wieder, aber der superbittere Tee aus zwanzig Beuteln hatte es in sich, wie auch die bohrenden Fragen: „Wo spüren Sie den Geschmack?“ Als Antwort eignet sich was Differenziertes wie: „Im mittleren Zungenrandbereich.“

Nach bestandener Prüfung durften dann auch Weine verkostet werden, allerdings zunächst immer mit einer Zugabe von Brot, Apfel, Gurke, Käse, Zwiebel oder Orange. Die Frage, ob Rotwein wirklich zum Käse passt, lassen sich die perfektionistischen Servicemanager moderner Airlines offenbar nicht vom bewährten französischen Lebensstil diktieren. Um einen Wein ins Serviceangebot aufzunehmen, braucht die Lufthansa immerhin 8000 Flaschen von einer Sorte in der First Class, 80 000 in der Business Class und 200 000 in der Economy Class.

Über den Wolken muss der Durst wohl grenzenlos sein.So unwahrscheinlich es ist, dass ein First-Class-Passagier auf einem Transkontinental-Flug einen der wenigen betuchten Berliner als Nachbarn neben sich sitzen hat, so verführerisch wird es ihm dafür von seinem Teller entgegenberlinern. Tim Raue, der junge Wilde unter den Berliner Spitzenköchen, kreierte für die Global Society den grünen Curryfond mit exotischen Früchten, gegrillter Languste und Koriander, Rinderbrust mit Peffersauce und Wasabipüree und Delice von Ziegenquarktarte mit Himbeersorbet und Lavendelschaum. Ja, unsere Küche hat wirklich Weltniveau. Nur die Konten müssten diesem Höhenflug noch folgen. Bi

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