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Zoofenster

© Modell

Luxushotel: Waldorf-Astoria zieht ins Zoofenster

Hoch hinaus: Der Betreiber des legendären New Yorker Luxushotels Waldorf-Astoria unterschreibt den Vertrag für das "beste Haus" in Berlin. Das Hochhaus soll bis 2011 fertig sein.

Es soll nicht nur ein weiteres Berliner Luxushotel werden, sondern „das beste Haus der Stadt“: Die Eigner des berühmten Hotels Waldorf-Astoria aus New York wollen 15 Etagen des Zoofenster-Hochhauses zwischen Bahnhof Zoo und Breitscheidplatz in Charlottenburg beziehen. Mitte 2011 solle der Neubau mit 244 Zimmern eröffnen, hieß es am Freitag. Die Arbeiten für das 119 Meter hohe Zoofenster kommen damit in die heiße Phase. Seit Mai 2008 war die Baugrube zwischen Joachimstaler, Hardenberg- und Kantstraße ausgehoben worden. Nun wächst der Rohbau in die Höhe.

Als „Initialzündung und massive Aufwertung der City-West“ lobt dies Bezirksbaustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Und Wolfgang Hummel von der Investorenleitstelle der Senatsbauverwaltung spricht von einem „wunderbaren Bekenntnis zum Immobilienstandort Berlin“.

Waldorf-Astoria gehört zur Hilton-Gruppe, die bereits das Hilton am Gendarmenmarkt betreibt. Das neue Haus werde dessen Standard übertreffen, sagte der Vizepräsident von Hilton Deutschland, Olivier Harnisch. „Waldorf-Astoria ist unsere Topmarke wie die S-Klasse bei Mercedes.“ Das Hotel erhalte eine mehrstöckige Lobby, einen Ballsaal für 400 Gäste, einen 1100 Quadratmeter großen Konferenzbereich und ein Wellnesszentrum. Wie viel eine Übernachtung kosten wird, sei offen. Der Berliner Ableger werde moderner wirken als das Stammhaus, das 2006 sein 75. Jubiläum an der Park Avenue in Manhattan feierte.

Mit dem Zoofenster-Bauherrn – der Investorengruppe Harvest aus Abu Dhabi – und dessen Projektentwicklern gibt es einen Betreibervertrag für 22 Jahre. Schon 2001 hatte sich Hilton mit dem damaligen Grundstückseigner geeinigt, sprang dann aber wieder ab. „Jetzt ist alles anders: Berlin wird als Weltstadt immer stärker“, sagten Manager. Die Hochhauspläne reichen bis in die 90er Jahre zurück. Doch das Filetgrundstück blieb lange eine Brache, während die Eigentümer wechselten.

Jetzt entstehen auch Läden, Lokale, Büros und Appartements. Die Turmspitze soll nachts leuchten. Mit der Fertigstellung rechnet der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler im Frühjahr 2011. Für die jetzigen Bauherren, die 180 Millionen Euro investieren, änderte er manches: Der Haupteingang ist nicht mehr in der Kantstraße geplant, sondern an der Hardenbergstraße. Und der Turm über dem vierstöckigen Sockelbau misst nur noch 31 statt 33 Etagen, obwohl sich an der Höhe nichts ändert. Mäckler will die Räume dadurch höher machen.

In der Umgebung erwartet Baustadtrat Gröhler neue Baustellen: Die Überbauung der Kantstraße mit dem Schimmelpfeng-Haus könnte 2009 verschwinden. Dortige Hochhauspläne verzögern sich zwar, doch die Zoofenster-Bauherren wollen Teile des Areals übernehmen. Fraglich scheint, wann die Bayerische Immobilien-Gruppe ihre „Zoobogen“-Gebäude mit dem Kino Zoo-Palast umbaut; der Tod des Firmengründers brachte das Vorhaben ins Stocken. Gröhler hofft, dass die Deutsche Bahn angesichts der vielen Projekte – darunter auch das Aussichtsrad am Zoo – wieder Fernzüge am Zoo halten lässt: „Das ist nur eine Frage der Zeit.“

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