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Berlin: Mach mal blau

Europapremiere am Potsdamer Platz: Die Blue Man Group aus den USA zeigte erstmals Ausschnitte aus der Show

Sie haben eine natürliche Gesichtsfarbe wie Fantomas und lachen so oft wie Buster Keaton: die Drei von der Blue Man Group. Mit ihrer Event-Show gastieren sie vom Mai 2004 an im Theater am Potsdamer Platz. Am gestrigen Dienstag standen die Blaumänner zum ersten Mal für einen Kurzauftritt auf der Bühne, um für die Nachfolgeproduktion von „Cats“ zu werben. Denn die Lloyd-Webber-Miezen haben ausgeschnurrt und werden auf Tournee geschickt. Fast 30 Jahre nach der Premiere in Hamburg verlassen sie Deutschland.

Nur halb so alt ist die Blue Man Group: 1987 wurde sie von Matt Goldmann (42), Phil Stanton (43) und Chris Wink gegründet. Aus Happenings des Trios entwickelte sich rasch eine Show, die in den USA seit Mitte der 90er Jahre Aufsehen erregt. Und dabei gibt es nicht einmal eine durchgehende Handlung: Die Blauen lassen PVC-Röhren brummen, bewerfen sich mit Marshmallows oder bespritzen eine Leinwand mit Neon-Farbe, wobei ein kleines Kunstwerk entsteht. Alles wird untermalt von rhythmischer Musik, auch Trommeln gehört zum Handwerk der Blue Man Group. Und das verstehen sie offenbar so gut, dass nicht nur die Hollywoodgrößen Robin Williams und Mel Gibson zu ihren Fans zählen, sondern inzwischen auch zehntausende Amerikaner. Dieser Erfolg machte aus einem Drei-Mann-Betrieb innerhalb kurzer Zeit ein 500-Personen-Unternehmen mit 30 Blue Men, die in New York, Boston, Chicago, Las Vegas das Publikum zusammentrommeln – und nun auch in Berlin.

Das ist zwar eine Premiere in Europa, aber trotzdem auch ein Wagnis. 1800 Plätze im Theater am Potsdamer Platz gilt es zu füllen – 1200 sind es am bisher größten Blue-Man- Standort in Las Vegas. Zudem stoppen in Berlin regelmäßig Trommel-, Tanz- und Trickshows: Stomp, Gumboots, Tap Dogs, Lord of the Dance, Mayumana und nicht zuletzt das Spektakel De la Guarda, das im vorigen Jahr von der Stage Holding in die Stadt geholt worden war. „Aber wir sind anders“, hielt Blue-Ur-Man Chris Wink am Rande der gestrigen Präsentation dagegen. Man sei moderner und beziehe aktuelle Strömungen aus der Kunst-, Kultur- und Clubszene mit ein. Die Show der Blue Man Group wandle sich stetig, so wie auch die Produktion an Berliner Verhältnisse angepasst worden sei. So taucht das Brandenburger Tor im Bühnenbild auf. Zudem wird auf deutsches Blau gesetzt (die Erfinder selbst stehen nur noch selten auf der Bühne): Aus 400 Bewerbern wurden fünf Akteure ausgewählt, die von zwei erfahrenen Amerikanern unterstützt werden – damit es bei den Blue Man keinen Blackout gibt.

Blue Man Group, ab Mai 2004 im Theater am Potsdamer Platz, Tickets zu Preisen von 49 und 59 Euro können von sofort an unter Telefon (01805) 4444 oder www.stageholding.de bestellt werden.

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