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Berlin: Machtwechsel in Berlin: Ein Möllemann mit Rückfahrkarte - Reaktionen auf Gregor Gysis Spitzenkandidatur für die PDS

Gregor Gysi als PDS-Spitzenkandidat für die Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus - das sei ein Start mit einer "gewissen Wahlkampflüge", kommentierte der neue Justizsenator Wolfgang Wieland (Grüne) Gysis Ankündigung, Regierender Bürgermeister werden zu wollen. Egal wie die Wahl ausgehe, dieses Amt werde er mit Sicherheit nicht übernehmen können, sagte Wieland.

Gregor Gysi als PDS-Spitzenkandidat für die Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus - das sei ein Start mit einer "gewissen Wahlkampflüge", kommentierte der neue Justizsenator Wolfgang Wieland (Grüne) Gysis Ankündigung, Regierender Bürgermeister werden zu wollen. Egal wie die Wahl ausgehe, dieses Amt werde er mit Sicherheit nicht übernehmen können, sagte Wieland. Der Wahlkampf mit Gysi werde die Stadt jedoch weiter polarisieren. "Das bringt den Osten weiter hinter die PDS und den Westen weiter hinter die CDU." Der Landesvorstand der Grünen warf Gysi vor, in erster Linie aus Profilierungsgründen in Berlin anzutreten. "Offensichtlich hat Herr Gysi weniger Interesse an Berliner Landespolitik als an einer One-Man-Personality-Show", erklärte der Parteivorstand am Sonntag. Anscheinend habe sich Gysi den FDP-Politiker Jürgen Möllemann zum Vorbild genommen, der mit Showeffekten Politik machen wolle.

Zum Thema Online Spezial: Machtwechsel in Berlin Auch die SPD nahm die Spitzenkandidatur von Gregor Gysi alles andere als positiv auf. Der neue Regierende Bürgermeister und Spitzenkandidat der SPD, Klaus Wowereit, sagte: "Gysi wird nie Regierender Bürgermeister, und das weiß er." Schon jetzt steht für Wowereit fest: "In einen Senat mit Gysi an der Spitze geht die SPD nicht." Als Personalverstärkung könne Gysi der PDS nur helfen. Aber er, Wowereit, habe keine Sorge, dass die PDS mit Gysi als Zugpferd die SPD als zweitstärkste Kraft überholen könne.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) warf Gysi "gebremstes Engagement" für die Hauptstadt vor. "Er tritt an mit einer Rückfahrkarte", sagte er mit Blick auf Gysis Aussage, für Oppositionsarbeit stehe er in Berlin nicht zur Verfügung. Thierse sagte, er glaube, die Berliner schauten genau, wer sich wirklich für die Stadt einsetzen wolle. Der Bundestagspräsident warnte vor einer "Instrumenatlisierung der Angst vor der PDS". Damit müsse elf Jahre nach der Einheit Schluss sein, sagte Thierse im ZDF.

Dagegen nimmt Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) an, dass die Kandidatur Gysis die Berliner SPD in Bedrängnis bringen könnte. "Dann wird es für die SPD sehr eng", sagte Vogel. Gysi habe "eine gewisse Anziehungskraft auf einen Teil der SPD-Wähler".

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber warnte vor wirtschaftlichen Folgen einer Machtbeteiligung der PDS in Berlin. Er bezeichnete dies als "verheerendes Signal für den Standort Deutschland". Damit würde sich der Abschwung weiter verschärfen. Gru / sib / ry

ONE-MAN-SHOW fürs Rote Rathaus? Gregor Gysi, PDS-Spitzenkandidat. Foto: Snaps

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