zum Hauptinhalt

Berlin: Märchenhaft

Stellen wir uns mal vor, Berlin hätte keine finanziellen Probleme mehr. Keine drückenden Schulden, genügend Geld.

Stellen wir uns mal vor, Berlin hätte keine finanziellen Probleme mehr. Keine drückenden Schulden, genügend Geld. Die Steuereinnahmen stiegen, in die Erziehung würde ausreichend investiert. Die Lage in den Schulen und Kindergärten hätte sich verbessert. Berliner Kinder schnitten bei Pisa plötzlich gut ab. Keine große Investition ginge mehr an Berlin vorbei, weil es an zusätzlicher Förderung fehlte. Außerdem würden ständig neue Arbeitsplätze geschaffen. Klingt das nicht paradiesisch? Sind das nicht herrliche Aussichten, märchenhaft und unvorstellbar? Der Regierende Bürgermeister, zu oft als „Partymeister“ geschmäht, hat viele andere Fähigkeiten. Offenbar auch die der weiten Voraussicht. Der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ erzählte er am vergangenen Wochenende, wie er sich das Berlin des Jahres 2015 vorstellt. Die Aussichten sind so rosig wie oben beschrieben.

Hoffen wir, dass sich Klaus Wowereits Prognose in neun Jahren als treffsicher herausstellt. Vielleicht hat er aber auch nur sein Talent als Märchenerzähler erproben wollen. Und wenn es so wäre: Märchen machen glücklich – und sie können hin und wieder wahr werden.

Christian van Lessen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false