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Mahlsdorf: Lottchens Museum aufgemöbelt

Im Gutshaus Mahlsdorf wurde gefeiert: Das Gutshaus und das Gründerzeitmuseum erstrahlen in neuem Glanz. Damit hat sich ein Traum von Charlotte von Mahlsdorf, Berlins bekanntesten Transvestit, erfüllt. "Lottchen" hatte das denkmalgeschützte Gebäude vor dem Verfall gerettet.

Die Stargäste aus den USA schauten sich begeistert um. „Davon hat Lottchen immer geträumt. Nun ist ihr größter Wunsch in Erfüllung gegangen“, freuten sich Doug Wright und Jefferson Mays, als sie bei strahlendem Sonnenschein die elegante Freitreppe zum Gründerzeitmuseum Mahlsdorf hinaufgingen. Dramatiker Wright und Schauspieler Mays waren extra aus den Staaten gekommen, um das Gutshaus und Museum im neuen Glanz zu feiern. Charlotte von Mahlsdorf, Berlins bekanntester Transvestit, hat das heute denkmalgeschützte Gebäude 1960 vor dem Verfall gerettet und das Museum gegründet, aber schon vor Charlottes Tod 2002 erschien eine Sanierung dringend. 2007 begannen diese Arbeiten – am Freitag wurde ihr Abschluss gefeiert.

Die zwei Amerikaner waren Ehrengäste, weil sie das idyllische Anwesen mit Europas größter Gründerzeitsammlung 2004 weltberühmt gemacht haben. Doug Wright schrieb das Ein-Mann-Theaterstück „I am my own wife“ über Charlotte von Mahlsdorfs Leben, Jefferson Mays brillierte als „Lottchen“ am Broadway, seither gab es weltweit Aufführungen, in Berlin erstmals 2007 im Renaissance-Theater . Dadurch hat sich der Publikumsstrom im Gutshaus verdreifacht.

Schockiert waren aber viele Besucher über den miserablen Bauzustand. Deshalb hatte der Förderverein Gutshaus Mahlsdorf gute Karten, als er die Sanierung bei der Lottostiftung und Stiftung Denkmalschutz beantragte und eine Million Euro bekam. Inzwischen ist das 200 Jahre alte Haus runderneuert – vom Dach über den Putz bis zum Stuck. „Alles wurde bei laufenden Ausstellungen gestemmt“, sagt Museumschefin Monika Schulz. Nur das Chanson- und Kabarettprogramm im Salon fiel aus. Ab September soll’s auch mit der Kleinkunst weitergehen.CS

Gründerzeitmuseum, Hultschiner Damm 333, Tel.: 567 83 29, www.gruenderzeitmuseum.de, Mi. und So. 10 bis 18 Uhr.

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