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Alle Jahre wieder am Maifeiertag: das traditionelle Anrollern am Winterfeldplatz in Berlin.

© Claudius Stier

Mairituale in Berlin und Umland: Besser als der Krawall erlaubt

Spargelessen, Hechtangeln und Anrollern: Unser Kolumnist Bernd Matthies weiß, dass der 1. Mai nicht nur Randale zu bieten hat.

Diese Seite verlangt ein thematisches Gegengewicht – und leichte Internet-Recherche schafft es herbei. Der 1. Mai ist eben nicht nur das Tobezimmer für Links-, Rechts- und Beidseits-Radikale, sondern auch ein Tag des Hobbys, das von seinen Anhängern friedlich, zweckfrei und ganz ohne politische Hintergedanken ausgeübt wird, um seiner selbst willen.

Und damit meinen wir nicht nur die Freunde von Spargel und holländischer Soße sowie die landläufigen Naturbenutzer. Zum Beispiel die Angler. „Erster Mai, der Hecht ist frei!“ lautet ihr Schlachtruf. Das Ende der hechtbezüglichen Schonzeit scheint so viel Energie zu mobilisieren, dass wir um die gesamte Spezies fürchten müssten, wären da nicht diese scheußlichen Y-Gräten.

Nächster Punkt: Das Anrollern. Man benötigt dazu zwingend eine Vespa, jenes Fahrzeug also, das nur Ignoranten ein „Moped“ nennen. Auf ihm sitzen die Sozialverträglichsten aller Zweiradler, ihnen ist die StVO Gesetz und der Nächste ein zu schonendes Wesen, vor allem, wenn er in Gestalt des Fußgängers erscheint.

Ach, es gäbe noch viel zu erzählen über andere Mairituale, über Drehorgeltreffen und Fassbieranstiche. Aber die Botschaft ist klar: Etwas Besseres als den Krawall finden wir überall.

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