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Berlin: Manager Hoeneß rechnet mit mindestens 50 000 Karten für den 11. August

Im Olympiastadion geht es inzwischen geheimnisvoll zu. Nicht nur Besucher, auch Journalisten müssen seit dem gestrigen Sonnabend draußen bleiben.

Im Olympiastadion geht es inzwischen geheimnisvoll zu. Nicht nur Besucher, auch Journalisten müssen seit dem gestrigen Sonnabend draußen bleiben. "Hier kommt keiner mehr rein", sagte der Pförtner am Osttor, "außer denen, die hier arbeiten müssen." Die "Klappsitzkrise" scheint an den Nerven der Verantwortlichen zu zehren, Zuschauer sind offensichtlich nicht mehr erwünscht.

Trotz Lieferschwierigkeiten bei den neuen Einzelsitzen beteuert die Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen, dass bis zum 11. August 36 000 neue Plätze eingebaut sein werden. Dann nämlich möchte Hertha BSC im Olympiastadion sein Heimspiel in der Qualifikation zur Champions-League austragen. Auflage des internationalen Fußball-Verbandes UEFA war, dass bis dahin rund die Hälfte der alten Sitzbänke ausgetauscht ist. Da bereits vor den Umbauarbeiten 4200 Einzelsitze vorhanden waren, wären dann 40 000 Plätze mit Klapp- oder Schalensitzen ausgestattet. Mit einer Sondergenehmigung erlaubt die UEFA Hertha BSC im Falle des rechtzeitigen Umbaus dann 10 000 weitere Zuschauer, die auf den alten Bänken Platz nehmen dürfen, ins Stadion zu lassen.

Nachdem klar wurde, dass das Unternehmen Max Maier aus Karlsruhe vorerst nur 7000 der ursprünglich vereinbarten 18 000 Klappsitze liefern würde, gab es Probleme. Die Firma Max Maier betont allerdings, daß sie keine Schwierigkeiten habe und bis zum 11. August liefern werde. 18 000 Klappsitze kommen von einem anderen Unternehmen, insgesamt können damit vorerst nur 25 000 Klappsitze eingebaut werden.

Um den Termin 11. August einhalten zu können, ist nun Improvisation gefragt. Ein Montage-Unternehmen liefert 11 000 Schalensitze, die auf die vorhandenen Holzbänke aufgeschraubt werden sollen. Die Schalensitze sollen allerdings zu einem späteren Zeitpunkt - sobald die Lieferschwierigkeiten beigelegt sind - gegen Klappsitze ausgetauscht werden.

Besonders geschäftig ging es gestern im Stadioninnenraum anscheinend nicht zu. Hitzefrei für die Arbeiter, trotz des Termindrucks? Nein, denn laut Aussage des Pförtners waren "20 bis 30 Leute" mit der Montage der neuen Sitze beschäftigt. Auf dem Überwachungsmonitor waren allerdings nur rund ein Dutzend Arbeiter zu erkennen. Immerhin, am Stadion wurden von Hertha BSC schon mal Eintrittskarten verkauft. Allerdings nicht für das Qualifikationsspiel zur Champions-League, sondern für das Freundschaftsspiel gegen den spanischen Meister FC Barcelona am 6. August. Diese Partie ist allerdings schon längst ins Jahn-Stadion im Bezirk Prenzlauer Berg verlegt worden.

Trotz dieses ersten Dämpfers ist man in der Führungsetage von Hertha BSC optimistisch, dass am 11. August das Berliner Comeback auf internationaler Fußballebene steigen kann. Man habe von der Senatsverwaltung eine "definitive Bestätigung" bekommen, dass die Sitze termingerecht eingebaut sein werden, sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß gestern dem Radiosender "104.6 RTL". "Es scheint wohl Lieferprobleme zu geben, bezüglich der Klappsitze - aber dann werden wir eben mit Schalensitzen arbeiten", sagte Hoeneß. "Für uns ist erst einmal relevant, dass die Sitzplatz-Kapazität gewährleistet werden kann, damit wir in den Vorverkauf gehen können. Wir werden eine Größenordnung von 50 000 Karten oder mehr anbieten können."

Geht es nach dem Pförtner am Osttor des Olympiastadions, dann kann Hertha die Tickets in jedem Fall anbieten. "Die Jungs hier rackern doch wie blöde. Das wird schon bis zum 11. August fertig."

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