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Berlin: Manche Mädchen haben nach dem Chaos einer zerbrochenen Familie das Glück, bei "Leben Lernen" unterzukommen

Die Tagesspiegel-Spendenaktion für das betreute Wohnprojekt geht weiterry "Hier ist man ganz auf sich allein gestellt", sagt die Julia, und sie meint es positiv. Denn die 17-Jährige lebt seit sechs Wochen gemeinsam mit einem anderen Mädchen in einer eigenen Wohnung des Mädchenprojekts "Leben Lernen e.

Die Tagesspiegel-Spendenaktion für das betreute Wohnprojekt geht weiterry

"Hier ist man ganz auf sich allein gestellt", sagt die Julia, und sie meint es positiv. Denn die 17-Jährige lebt seit sechs Wochen gemeinsam mit einem anderen Mädchen in einer eigenen Wohnung des Mädchenprojekts "Leben Lernen e.V.". "Sturmfreie Bude" - was für andere Teenager auf dem Abnabelungstrip ein Traum sein mag, ist für Julia ein Ausweg aus dem Teufelskreis der zerbrochenen Familie, in die sie geboren wurde, der Heime, in die sie abgeschoben wurde und der Pflegefamilie, die sie vor einigen Monaten "rausgeschmissen" hat.

Einfach sei es nicht, mit der 15-jährigen Mitbewohnerin zusammenzuleben und den anderen 20 Mädchen des Wohnprojekts zurechtzukommen. "Schließlich hatten wir alle keine brillante Kindheit", sagt sie mit einem ironischen Lächeln. Der Verein "Leben Lernen" begann vor 20 Jahren mit dem Projekt "Betreutes Mädchenwohnen". Im Schöneberger Kiez rund um die offene Beratungsstelle des Vereins in der Ebersstraße liegen zehn Wohnungen für Mädchen ab 15 Jahren. Vor zwei Jahren kamen eine offene Beratungsstelle und das betreute Einzelwohnen für junge Mütter dazu.

Ein Team von Betreuerinnen ist jederzeit für die Mädchen aus kaputten Familien, die misshandelt oder missbraucht wurden, oft magersüchtig oder bulimiekrank sind, zu sprechen. Wenn sie beim Projekt ankommen, wohnen sie zwar gleich "allein zu zweit", treffen sich aber täglich mit ihrer Betreuerin. Einmal in der Woche ist gemeinsames Kochen in der Projektstation. Für diesen Treffpunkt braucht "Leben Lernen" dringend Möbel, Computer für die Mädchen, Spiele für gemütliche Nachmittage und Abende.

Dem Mutter-Kind-Projekt fehlt das Geld für Matratzen, Decken und für zusätzliche Waschmaschinen. Das Projekt finanziert sich weitgehend aus dem so genannten "Kostensatz", den das Jugendamt für Unterbringung und Betreuung außerhalb der Familie bezahlt. Aber gerade für Gemeinschaftsaktivitäten sei es in den letzten Jahren immer enger geworden, sagt die Sozialpädagogin Barbara Peters. Auch die Ferienreisen für die Mädchen sind vom Sparzwang bedroht.Unsere Spender werden in der Zeitung namentlich genannt - es sei denn, Sie wünschen das nicht und vermerken es auf der Einzahlungsquittung. Wir stellen auf Wunsch auch Spendenbescheinigungen aus: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V., Kennwort Obdachlosenhilfe, Kontonummer 88 88 bei der Berliner Sparkasse, Bankleitzahl 100 500 00.

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