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MARATHON-MOMENTE: „Vielleicht laufe ich nächstes Jahr mit“

DAS IST DOCH …Man erkennt ihn nicht sofort. Drei Stunden nach dem Start sind an der Yorckstraße nur noch die langsameren Läufer und Walker unterwegs.

DAS IST DOCH …

Man erkennt ihn nicht sofort. Drei Stunden nach dem Start sind an der Yorckstraße nur noch die langsameren Läufer und Walker unterwegs. Andere sind bereits seit einer Stunde im Ziel. Da taucht zwischen den Hobbysportlern ein Herr auf, dessen Haare ebenso weiß sind wie sein Unterhemd. Ein blaues Stirnband trägt er, die Arme eng an den Körper gelegt, der Blick verbissen nach vorn. Nur der kleine Kamerawagen verrät, dass der Mann kein normaler Läufer ist.

… DER HALLERVORDEN!

Dieter Hallervorden, 77, hat sich am Sonntag zwischen die Läufer gemischt, um einige Szenen seines neuen Films „Sein letztes Rennen“ zu drehen. Darin spielt er die erfundene Marathon-Legende Paul Averhoff, ehemaliger Olympiasieger, dem es im Altersheim zu langweilig wird. Für den Film, der zum Marathon 2013 ins Kino kommt, hat Hallervorden seit Mai jeden Tag trainiert. „Ich bin gelaufen, habe mit Gewichten gearbeitet und meine Ernährung umgestellt, kaum mehr Alkohol getrunken“, sagt der 77-Jährige. Neun Kilo hat er abgenommen – und großen Spaß an dieser Lebensweise gefunden. „Die Stimmung ist toll“, sagt er. „Ich überlege ernsthaft, ob ich nächstes Jahr die ganze Strecke laufe. Diese Idee spukt mir schon eine Weile im Hinterkopf herum.“ Am Sonntag bringt es Hallervorden auf etwa zehn Kilometer. Dreimal muss er die Szene unter den Yorckbrücken wiederholen, auch an der Leipziger Straße mischt er sich unter die echten Läufer, umgeben von Statisten. „Man darf sich nicht abdrängen lassen im Alter“, sagt Hallervorden. „Das ist die Botschaft des Films – und das passt ja auch ganz gut zu mir.“ amy

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