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Berlin: Mark vs Euro: CONTRA von Björn Seeling

Zum Thema Ted: Ist es peinlich noch mit D-Mark zu bezahlen? Mal abgesehen davon, dass Euro und D-Mark denselben Makel haben - dass sie einem schwuppdiwupps durch die Finger rinnen - ist es überhaupt nicht peinlich, jetzt noch mit dem alten Geld zu bezahlen.

Zum Thema Ted: Ist es peinlich noch mit D-Mark zu bezahlen? Mal abgesehen davon, dass Euro und D-Mark denselben Makel haben - dass sie einem schwuppdiwupps durch die Finger rinnen - ist es überhaupt nicht peinlich, jetzt noch mit dem alten Geld zu bezahlen. Denn die D-Mark hat uns Deutsche über Jahrzehnte hinweg die besten Dienste geleistet. Es gab nur wenige Währungen in der Welt, die ein solch großes Ansehen besaßen. Die D-Mark galt im Westen Deutschlands als Sinnbild des Wohlstands, nach dem sich wiederum der Osten jahrzehntelang sehnte. Sie war so attraktiv, dass die sozialistische DDR die berühmt-berüchtigten Intershops einrichtete, um ans kapitalistische Geld zu kommen. Für die meisten Menschen in Ost wie West war deshalb auch die Währungsunion am 1. Juli 1990 der wahre Tag der deutschen Einheit - und nicht der 3. Oktober, als die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beitrat. Und da soll es peinlich sein, immer noch die D-Mark bei sich zu haben? Wer ganz ohne Aufregung nach und nach seine D-Mark zu Markte trägt, ist zudem ein helles Köpfchen. Bei der Geldwechselei geht es jetzt nur noch um den Austausch von Scheinen und Münzen. Denn den wichtigsten Schritt haben die meisten EU-Länder bereits vor Jahren gemacht, indem sie die Wechselkurse ihrer Währungen festschrieben und fortan in Euro rechneten. Peinlich am Hickhack um D-Mark und Euro-Bargeld sind allein die Schlangen, die sich vor den Bankschaltern ringeln. Wer seine Zeit mit der Schein-Warterei verschwendet, sollte daran denken, dass es sich beim Euro nur um eines handelt: um gewöhnliches Geld - und das regiert die Welt. Ob es nun D-Mark oder Euro heißt.

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