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Berlin: Markenfreaks

fängt auch bald an Briefmarken zu sammeln Briefmarkensammler galten bisher als betuliche Krämerseelen, die in windgeschützten Ecken abgegnibbelte, unbrauchbare, weil abgestempelte Briefmarken in Hefte sortieren. „Ich zeig’ Dir meine Briefmarkensammlung“, das war ein Satz, mit dem man heiße Flirts abwürgte und sogar gute Freunde aus dem Haus trieb.

fängt auch bald an Briefmarken zu sammeln Briefmarkensammler galten bisher als betuliche Krämerseelen, die in windgeschützten Ecken abgegnibbelte, unbrauchbare, weil abgestempelte Briefmarken in Hefte sortieren. „Ich zeig’ Dir meine Briefmarkensammlung“, das war ein Satz, mit dem man heiße Flirts abwürgte und sogar gute Freunde aus dem Haus trieb. Doch dieses Bild muss revidiert werden. Mit Spannung beobachten wir, wie Trends und Moden den Briefmarkensektor erschüttern. Auf der einen Seite steht die am Promi orientierte Porträtmarke, bei der es neben dem Depeschieren papierner Nachrichten auch um Gefühl geht. Auf diesen Trend setzen die Markenprivatiers. Wir erinnern uns an die Harald-Juhnke-Marke, die die Fachzeitschrift „Briefmarken Spiegel“ in Österreich drucken lässt. Damit umgehen die deutsche Regeln, nach denen erst auf einer Briefmarke auftauchen darf, wer vier Jahre tot ist. Und nun treibt es die Pin-AG noch toller: Sie lässt das Abbild der Sängerin Katja Ebstein demnächst auf Briefmarken drucken. Katja Ebstein! Dann heirat’ doch dein Büro! Die lebt noch! Wird die nun per Post unsterblich? Wer schickt denn da noch E-Mails? Und auch die Post ist nicht untätig. Sie hat den neuen Service „Stampit Web“, mit dem Vertragspartner sich Postwertzeichen am eigenen Drucker ausdrucken können. Am Ende wird Briefmarkensammeln noch ein richtig wildes, hippes Hobby.

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