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Berlin: Marlene, hilf!

Irgendwann wird es gewiss so weit kommen, dass selbst das Stadion im antiken Olympia, Geburtsstätte der danach benannten Spiele, den Namen eines internationalen Konzerns erhält. Aber noch ist nicht einmal eine Firma gefunden, die für die Berliner Arena die erhofften Millionen lockermachen möchte.

Irgendwann wird es gewiss so weit kommen, dass selbst das Stadion im antiken Olympia, Geburtsstätte der danach benannten Spiele, den Namen eines internationalen Konzerns erhält. Aber noch ist nicht einmal eine Firma gefunden, die für die Berliner Arena die erhofften Millionen lockermachen möchte. Man sollte die Probleme bei solch einer Suche nicht unterschätzen. Gewiss, man könnte internationale Gebote über Christie’s, Sotheby’s oder gar Ebay einholen, aber es sollten doch, folgt man dem Vorbild anderer Städte, eher regionale Unternehmen sein, zwecks Identifikation und damit Verankerung im kollektiven Bewusstsein. Aber wen sollte man da nehmen? Siemens? Die Firmenzentrale sitzt längst in München. Sony? Tokio. Schering? Neuerdings mit Bayer liiert. Ja, es ist doch gerade das Problem von Berlin, dass die Großindustrie sich davongemacht hat. Auch die Bahn, immerhin schon Sponsor, scheidet als Namensgeber wohl aus, denn dann würde es kein Zuschauer noch für nötig halten, pünktlich zum Spiel zu kommen. Bleibt der Mittelstand, aber will man unsere Arena wirklich nach Herta Heuwer, der Currywurst-Erfinderin, oder gar einem der hiesigen Döner-Könige benennen, unter der Gefahr, dass wadenlahme Spieler von aufgebrachten Fans dann als „Gammelfleisch“ geschmäht werden? Was also tun? Vielleicht nehmen wir doch lieber den Namen eines unserer Stars, der Touristen wegen. Marlene, hilf!

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