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Deutschschüler feiern während der Steuben-Parade in New York.

© dpa

Marschall Wowereit: Klaus Wowereit bei der Steuben Parade in New York

In New York feierten am Wochenende wieder Tausende auf der German-American Steuben Parade die deutsch-amerikanische Freundschaft. Ganz vorne dabei: Klaus Wowereit.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Sie stand ihm gut, die preußisch-blaue Schärpe. Klaus Wowereit hat uns mal wieder alle überrascht, als er am Wochenende als „Grand Marshal“ die Steuben-Parade in New York anführte. Flott schritt er voran, auf der Fifth Avenue, zwei Fähnchen in der Hand. Schwarz-Rot-Gold, Stars and Stripes, wie es sich gehört für die jährliche Demonstration der deutsch-amerikanischen Freundschaft.

Eine Beförderung, kein Zweifel: Der Regierende Bürgermeister a.D. ist nichts gegen den Ehrentitel eines Marschalls, auch wenn er nur für einen Tag verliehen wurde. Zwar musste Wowereit die Rolle mit dem Schauspieler John Ratzenberger und der US–Nachrichtensprecherin Contessa Brewer teilen, aber das tat er gern.

Eine Rolle als Sheriff oder Schurke?

In Berlin hätte er an diesen Tagen bei den neuen Hiobs-Botschaften vom BER weniger Freude gehabt. Tausende waren wieder unterwegs, viele US-Amerikaner haben deutsche Wurzeln, zumal in New York. Seit 1957 gibt es dort die Steuben Parade. Zwar ist die German Community ein wenig überaltert, aber das kann den urdeutschen Frohsinn nicht hemmen. Stolz präsentierte sich der Schuhplattler Trachtenverein HSV Bavaria neben den Lehrerinnen der German Language School, im Dirndl. Klaus Wowereit vorneweg – er mag die Bayern und Amerika.

Früher nannten sie ihn in den Staaten „the glamour guy“. Zehn Jahre ist es her, dass ein Porträt des damaligen Berliner Regierungschefs die Titelseite des Time Magazins schmückte. Ruhm verblasst, aber jenseits des Atlantik offenbar langsamer als in Deutschland.

Man stelle sich vor, Klaus Wowereit würde in der deutschen Hauptstadt vergleichbare Aufmärsche im Offiziersrang anführen. Nun gibt es in Berlin keine Steuben Parade, nur das deutsch-amerikanische Volksfest, dessen Existenz gefährdet ist. Aber der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Für den Noch-Promi Wowereit gilt das allemal. Vielleicht geht er ja doch noch nach Hollywood und findet dort eine neue, maßgeschneiderte Rolle. Als Sheriff oder Schurke.

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