zum Hauptinhalt

Berlin: Marxistischer Gewerkschafter

Er steht nicht gerne im Scheinwerferlicht. Die plötzliche Aufmerksamkeit, die Ralf Krämer am Sonnabend zuteil wurde, als der WASGKandidat überraschend den letzten halbwegs aussichtsreichen Listenplatz Nummer 6 der PDS ergatterte, war ihm sichtlich unangenehm.

Er steht nicht gerne im Scheinwerferlicht. Die plötzliche Aufmerksamkeit, die Ralf Krämer am Sonnabend zuteil wurde, als der WASGKandidat überraschend den letzten halbwegs aussichtsreichen Listenplatz Nummer 6 der PDS ergatterte, war ihm sichtlich unangenehm. „Was soll ich sagen", sprach der 45-jährige Verdi-Gewerkschaftssekretär, „na ja, ich freue mich, dass es geklappt hat".

Eine seiner Unterstützerinnen aus der PDS verglich die Zusammenarbeit von PDS und WASG gestern mit einem Orchester, um die Bedeutung von Ralf Krämer zu charakterisieren: Es könne nun mal nicht nur erste Geiger geben, man brauche auch Orchestermusiker, und im Gegensatz zur ersten PDS-Geige Gregor Gysi sorgt Ralf Krämer lieber im Hintergrund dafür, dass das Orchester den richtigen Ton trifft.

Politisch aktiv war der aus Dortmund stammende Krämer erst in der Friedensbewegung, dann bei SPD und Jusos. 1999 verließ der Marxist die SPD, die ihm zu sehr nach rechts gedriftet war. 2001 trat er in die PDS ein. Der kehrte er jedoch wieder den Rücken weil er meinte, sie sei wegen ihrer Beschränkung auf den Osten und ihrer fehlenden Verbindung zu den Gewerkschaften keine sozialistische Alternative gegen den „Neoliberalismus", dessen Vertreter er in allen großen Parteien sieht. lvt

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false