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Marzahn-Hellersdorf: Rechte stören Ausstellung über Neofaschismus

Rund 30 Neonazis haben in Marzahn-Hellersdorf versucht, die Eröffnung einer Ausstellung zum Thema Neofaschismus anlässlich des Holocaustgedenktages zu stören.

„Das war eindeutig eine vorbereitete Aktion“, sagte die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Petra Wermke (Linkspartei), die die Ausstellung mitorganisiert hat. Die Rechtsextremisten hätten sich vor dem Freizeitforum Marzahn versammelt, um sich Zutritt zur Ausstellung zu verschaffen. „Zum Glück war die Polizei auf solche Störaktionen vorbereitet und hat die Neonazis auf meinen Hinweis rausgeschmissen“, sagte Wermke. Unter den Störern hätten sich bekannte NPD-Mitglieder befunden. Im Anschluss haben die Rechten nach Polizeiangaben eine Spontankundgebung vor dem Gebäude angemeldet und durchgeführt.

Bei der Ausstellungseröffnung waren neben Politikern und Jugendlichen auch 25 Holocaustüberlebende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes anwesend. Die Ausstellung wurde aus Sorge vor weiteren Aktionen der Rechtsextremisten inzwischen in die Bibliothek des Freizeitforums verlegt. Sie kann noch bis Ende kommender Woche besucht werden. In der Vergangenheit wurden in Lichtenberg und Hellersdorf mehrfach Ausstellungen zum Thema Rechtsextremismus von Neonazis beschädigt.

„Wir begrüßen den konsequenten Ausschluss der NPD-Anhängerschaft von der Gedenkveranstaltung“, sagte Daniel Neumann vom Antifaschistischen Bündnis Marzahn-Hellersdorf. Menschen, die die unzähligen Verbrechen während des Nationalsozialismus leugnen, verharmlosen oder glorifizieren, dürfte keine Toleranz entgegengebracht werden. Heute veranstaltet die Initiative ab 15 Uhr auf dem Alice-Salomon-Platz eine Kundgebung im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.

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