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Das Feld für die Krankheit Masern ist leer.

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Masern-Vorsorge in Berlin: CDU setzt auf Zwang: Kita-Plätze nur noch für geimpfte Kinder

Die CDU in Berlin will Kitaplätze nur noch für geimpfte Kinder. In diesem Jahr haben sich bislang 25 Menschen mit Masern infiziert.

Von Sandra Dassler

Der Präsident der Berliner Ärztekammer Günther Jonitz hat Forderungen der CDU-Fraktion, die Impfung gegen Masern als zwingende Voraussetzung für die Vergabe von öffentlichen Kita-Plätzen einzuführen, ausdrücklich begrüßt. „Wer sich dem verweigert, handelt unverantwortlich und unsolidarisch“, sagte er am Sonntag dem Tagesspiegel: „Die Masern können tödlich sein, die Impfung ist praktisch frei von Nebenwirkungen – es müsste eigentlich selbstverständlich sein, sein Kind und andere zu schützen.“

Das meint auch CDU-Gesundheitsexperte Gottfried Ludewig, der für seine Fraktion den Senat auffordert, öffentliche und öffentlich geförderte Kita-Plätze nur an Kinder zu vergeben, die gegen Masern geimpft sind. „Wir haben in diesem Jahr schon wieder 25 Masern-Fälle in Berlin“, sagte er: „Darunter sind fünf Säuglinge unter zwölf Monaten, die noch gar nicht geimpft werden können, aber höchst gefährdet sind. Offensichtlich helfen alle Appelle an Vernunft und Verantwortung nicht.“

Zu den Impfgegnern gehören seinen Beobachtungen zufolge auch Eltern aus gutbürgerlichen und bürgerlich-alternativen Verhältnissen. Diese argumentierten oft, dass Kinder selbst eine Immunität entwickeln sollten. „Das ist ungefähr so, als wenn sie ihren Dreijährigen auf einem Bobbycar bei Rot über die Straße schieben, um ihn gegen den Straßenverkehr abzuhärten“, sagt Günther Jonitz.

Die CDU hofft nun, dass der Senat die notwendigen Voraussetzungen schafft, um nur noch jenen einen Kita-Platz zu überlassen, die gegen Masern geimpft sind. Dann müsse man nicht auf eine generelle Impfpflicht für ganz Deutschland warten.

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