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Berlin: Massenimpfung ist der einzige Schutz gegen Bio-Angriffe Senat erarbeitet Alarmplan zur Pockenbekämpfung

Berlin bereitet sich auf einen möglichen Angriff mit Pockenviren vor. Die Senatsgesundheitsverwaltung hat einen Alarmplan erarbeitet, auch wenn Fachleute immer wieder betonen, wie unwahrscheinlich ein solcher Anschlag sei.

Berlin bereitet sich auf einen möglichen Angriff mit Pockenviren vor. Die Senatsgesundheitsverwaltung hat einen Alarmplan erarbeitet, auch wenn Fachleute immer wieder betonen, wie unwahrscheinlich ein solcher Anschlag sei. Sollten die gefährlichen Erreger in Berlin auftauchen, müssten binnen fünf Tagen 3,5 Millionen Menschen geimpft werden. Dazu werden 135 Impfstellen eingerichtet, in denen jeweils 20 Ärzte täglich 5000 Menschen im Akkord immunisieren.

Das ist der einzige Schutz. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, gibt es kein Medikament dagegen. Weil die Pocken seit 1980 weltweit als ausgerottet gelten, wurde die Arzneimittelforschung eingestellt. Ohne Schutz sterben 30 Prozent der Erkrankten.

3000 Ärzte sind nötig, um die Impfungen durchzuziehen. Die Behörde hat von den Krankenhäusern für diesen Fall Kapazitäten eingefordert. So soll allein der Vivantes-Konzern, zu dem neun ehemals städtische Krankenhäuser gehören, 250 Ärzte und 1000 Pflegekräfte zur Verfügung stellen. Da es noch keine gesetzlichen Grundlagen gebe, niedergelassene Ärzte für die Impfung zwangszuverpflichten, setzt die Gesundheitsverwaltung auf deren freiwillige Mitarbeit.

Außerdem haben Experten der Gesundheitsverwaltung Klinikstationen inspiziert, die sich als Quarantänestationen eignen. Und sie fahnden nach Lagermöglichkeiten für den Impfstoff. Dazu sollen Kühlhäuser umgerüstet werden. Ungekühlt verderben die Impfdosen schon nach wenigen Tagen. Noch lagert der Impfstoff zentral, doch in den nächsten Wochen soll er auf die Bundesländer aufgeteilt werden. Der Senat hat 3,5 Millionen Euro eingeplant, um den Impfstoff zu bezahlen.

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